Am Samstagabend kam es in Stuttgart zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem eine 81-jährige Fußgängerin von einem Kleinlaster angefahren wurde. Der 49-jährige Fahrer des Fahrzeugs bog in eine Straße ein und übersah die Fußgängerin, die gerade die Straße überquerte. Beide Verkehrsteilnehmer hatten laut den Angaben der Polizei ein Grünlicht. Bei dem Vorfall erlitt die Fußgängerin schwere Verletzungen und wurde umgehend in eine Klinik gebracht. Die Polizei sucht nun nach Zeuginnen und Zeugen des Unfalls, um den Hergang weiter aufklären zu können. ZVW berichtet von der kritischen Lage der älteren Verkehrsteilnehmer, insbesondere im Fußgängerverkehr.

Die Unfallstatistik zeigt Besorgnis erregende Trends im Bereich Fußgängersicherheit. Laut dem neuen Statistik-Booklet 2019 des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) starben im Jahr 2019 insgesamt 417 Fußgänger im Straßenverkehr, was 13,7 Prozent aller Verkehrstoten entspricht. Besonders alarmierend ist, dass 56 Prozent der Getöteten 65 Jahre oder älter waren. Auch aus den gesammelten Daten geht hervor, dass die meisten tödlichen Unfälle durch Zusammenstöße mit Pkw verursacht werden, oft aufgrund von Fehlern beim Abbiegen – ein Aspekt, der gerade in späteren Lebensjahren von großer Bedeutung ist. DVR plant in den kommenden Jahren, Unfallzahlen in bestimmten Themenschwerpunkten weiterhin zu präsentieren.

Besondere Gefahren für Senioren

Die Daten der Unfallstatistik verdeutlichen die spezielle Gefährdung älterer Fußgänger. Laut einem Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) waren 13,2 Prozent der verunglückten Seniorinnen und Senioren über 65 Jahre Fußgänger, wobei 24,7 Prozent der Getöteten in dieser Altersgruppe ebenfalls Fußgänger waren. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die Mobilität und Sicherheit älterer Menschen im Straßenverkehr zu gewährleisten. Die BASt erwartet aufgrund der demografischen Entwicklung eine Zunahme unfallbeteiligter Fußgänger.

Die Studien und Berichte zu diesem Thema weisen darauf hin, dass es entscheidend ist, insbesondere Verkehrssicherheitsmaßnahmen für ältere Fußgänger zu entwickeln. Das Programm „SENIORWALK“ fokussiert sich auf die Bedürfnisse und Erwartungen von Fußgängern über 55 Jahren, um spezifische Empfehlungen aussprechen zu können. Dazu zählen unter anderem Änderungen an der Infrastruktur für mehr Barrierefreiheit sowie Verbesserung der Fahrzeugtechnologie zur Vermeidung von Fußgängerunfällen. BASt betont die Dringlichkeit gezielter Sicherheitskommunikation und Aufklärung, um die Gefahren für ältere Fußgänger zu minimieren.