Nach der 2:4-Niederlage gegen den Aufsteiger Holstein Kiel befindet sich Borussia Dortmund in einer kritischen Phase. Trainer Nuri Sahin, der trotz der Schwierigkeiten Ruhe bewahrt, arbeitet intensiv daran, sein Team wieder ins Spiel zu bringen und Vertrauen in die Mannschaft zu zeigen. Vor dem anstehenden wichtigen Duell gegen Eintracht Frankfurt hat er die Hoffnung geäußert, dass die Leistung seiner Spieler sich verbessern kann, nachdem die Grippewelle, die zahlreiche Ausfälle verursachte, überstanden ist. Lediglich Niklas Süle fehlt weiterhin verletzungsbedingt.
Die Mannschaft kämpft nicht nur mit krankheitsbedingten Ausfällen, sondern auch mit einem Führungsproblem auf dem Platz. Erfahrene Spieler wie Julian Brandt, Marcel Sabitzer und Emre Can konnten nicht die notwendige Motivation und Verantwortung übernehmen, die Sahin von seinen Führungsspielern einfordert. Brandt hat sich der kritischen Situation bewusst gezeigt und möchte helfen, während Sahin die Mannschaft als niedergeschlagen, aber selbstkritisch erlebt hat.
Die Herausforderungen im Blick
In der Bundesliga hat der BVB bereits fünf Punkte Rückstand auf den vierten Platz, der zur Champions-League-Qualifikation führt. Bei weiteren Niederlagen könnte dieser Rückstand sogar weiter anwachsen. Sogar ein Sieg des Rivalen RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart könnte den Rückstand auf acht Punkte erhöhen. Daher wird das nächste Spiel gegen die Eintracht als entscheidend für Sahin und die Zukunft seiner Trainerlaufbahn betrachtet. Der Sport-Geschäftsführer Lars Ricken hat Sahin den Rücken gestärkt, dennoch gibt es Diskurse über mögliche Nachfolger, darunter Erik ten Hag, der eine positive Beziehung zu Matthias Sammer pflegt, und Roger Schmidt, der nach seiner Zeit in Benfica derzeit keine neuen Verpflichtungen anstrebt.
Die Situation ist angespannt, da die Analyse des Kiel-Spiels im Rahmen eines Kurz-Camps auf dem DFB-Campus aufgearbeitet wird. Sky-Experte Didi Hamann äußert, dass der Druck auf die Dortmunder Klubführung steigt, falls die Champions-League-Qualifikation gefährdet ist und prognostiziert, dass ein Sieg gegen die Frankfurter Sahins Position möglicherweise retten könnte.
Psychologie und Trainerwechsel
Im Kontext von Trainerentlassungen ist es wichtig, den psychologischen Effekt zu betrachten. Sportpsychologen haben festgestellt, dass Wechsel oft keine langfristige Leistungsverbesserung bringen. Kurzfristige Erfolge wechseln häufig mit Rückfällen in alte Muster. Dies könnte auch für Borussia Dortmund gelten, wo eine weitere Niederlage nicht nur das Vertrauen der Bosse in Sahin gefährden, sondern auch größere Unstimmigkeiten innerhalb der Mannschaft offenbar machen könnte. Trainer benötigen eine klare Philosophie und die Fähigkeit, sich an neue Gegebenheiten anzupassen, wobei Kontinuität ein entscheidender Erfolgsfaktor bleibt, unabhängig von der aktuellen Tabellensituation.
Der BVB steckt in einem kritischen Strudel, und mit dem kommenden Spiel gegen Eintracht Frankfurt steht nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch die Zukunft von Nuri Sahin auf dem Spiel. Bei einer Niederlage könnte das Ziel Champions-League-Qualifikation noch schwieriger zu erreichen sein.
Für weitere Informationen über die aktuelle Situation bei Borussia Dortmund lesen Sie die Berichterstattung bei Tagesspiegel, Sky und die Analyse über Trainerwechsel bei Die Sportpsychologen.