Vorfall | Missbrauch |
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Ort | Stuttgart |
Verletzte | 3 |
Ursache | körperlicher und mentaler Missbrauch, katastrophale Umstände |
Vor dem Hintergrund schwerwiegender Vorwürfe gegen die Trainingsbedingungen am Bundesstützpunkt in Stuttgart wird der Bundestrainer Gerben Wiersma ab dem 7. Januar Trainingseinsätze an diesem Standort übernehmen. Auch die Nachwuchsbundestrainerin Claudia Schunk wird dort tätig sein. Das Training beginnt am Donnerstag, während sich die Formalitäten und Untersuchungen rund um die Vorwürfe weiterentwickeln.
In den vergangenen Wochen haben mehrere ehemalige Turnerinnen, darunter Tabea Alt und Michelle Timm, öffentlich von einem „systematischen körperlichen und mentalen Missbrauch“ sowie katastrophalen Bedingungen am Kunstturnforum Stuttgart berichtet. Top-Turnerin Lara Hinsberger schilderte ihre Erfahrungen und die psychotherapeutische Behandlung, die sie nach ihrer Zeit am Bundesstützpunkt in Anspruch nehmen musste. Sie äußerte, dass sie sich während ihrer aktiven Zeit im Training wie ein Gegenstand behandelt fühlte und dieser stark körperlichen sowie geistigen Belastungen ausgesetzt war.
Reaktionen und Forderungen nach Aufarbeitung
Die Schilderungen von Lara Hinsberger sind alarmierend. Sie erlitt Verletzungen, darunter eine Stressfraktur im Schienbein und einen Meniskusriss, während sie gegen ärztlichen Rat weiter trainierte. Bei den Deutschen Meisterschaften 2019 wog die damals 14-Jährige lediglich 37 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,60 Metern. Schneider äußerte, dass Sorgen von außenstehenden Trainern ignoriert wurden, was zu weiterem Gewichtsverlust und psychischen Erkrankungen wie Depressionen führte.
Elisabeth Seitz, die deutsche Rekordmeisterin, hat ebenfalls eine umfassende Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe gefordert. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) hat eine Untersuchung angekündigt und bereits Sofortmaßnahmen initiiert. Es sind konkrete Informationen zu möglichem Fehlverhalten von Trainern am Bundesstützpunkt Stuttgart bekannt geworden, was die Dringlichkeit der Ermittlungen unterstreicht.
In einem weiteren Aufruf hat auch die frühere Spitzenturnerin Kim Bui ein manipulativer System angeprangert und fordert arbeitsrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen. Diese Vorfälle werfen einen Schatten auf den Sport und verdeutlichen, wie wichtig grundlegende Reformen im deutschen Turnen sind, wie auch Lara Hinsberger betont.