Mit einem spektakulären 3:3-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart hat der 1. FSV Mainz 05 alle überrascht. Das Team hat sich nicht nur den Punkt erkämpft, sondern gleichzeitig eine beeindruckende Moral bewiesen. Trainer Bo Henriksen gab zu, dass ein wenig Glück im Spiel war, aber diese Punkteteilung könnte für die Rheinhessen ein echter Schub sein.
Derlei Spannung gab es zu Beginn der Saison nicht oft in Mainz. Doch die Freude über die Aufholjagd in Stuttgart war deutlich spürbar. Niko Bungert, Sportdirektor des Vereins, betonte, dass die Mannschaft eine „unglaubliche Moral“ gezeigt habe, indem sie zum elften Mal in Folge in der Bundesliga ungeschlagen bleibt.
Eine neue Überzeugung
Bungert erklärte weiter, dass die Serie den Spielern ein gutes Gefühl gibt. „In der Anfangsphase der letzten Saison wären wir wahrscheinlich an einer solchen Herausforderung gescheitert,“ sagte er. Die Überzeugung, auch gegen stärkere Teams zu bestehen, hat sich in den vergangenen Monaten enorm gewandelt. Der Glaube an die eigene Qualität und die Fähigkeit, Rückstände aufzuholen, ist deutlich gewachsen.
Ein weiteres Teammitglied, Dominik Kohr, teilte seine Gedanken über das Spiel. „Der Stolz darüber, dass wir zurückgekommen sind, überwiegt,“ sagte er. Er erinnerte daran, dass in der vorangegangenen Saison eine solche Partie wohl verloren gegangen wäre. Diesmal war das Team jedoch resolut und zeigte Charakter, indem es sowohl nach einem 0:2-Rückstand als auch nach einem 2:3 wieder auf die Beine kam.
Ein Blick auf die Statistik
Der Torwart Robin Zentner äußerte sich zur Punkteausbeute und ist nicht ganz zufrieden, stellt jedoch fest, dass die bisherige Bilanz aus zwei Punkten aus zwei Spielen in Ordnung sei, wenn man das 1:1 gegen Union Berlin und das Unentschieden gegen Stuttgart betrachtet. Zudem ist die Mannschaft im Pokal weitergekommen, was ein zusätzlicher Vorteil ist.
Der FC Schalke, der unter Thomas Tuchel 2010 in 12 liga-ungeschlagenen Wettkämpfen blieb, könnte bald von Mainz 05 übertroffen werden, wenn das Team nach der Länderspielpause gegen Werder Bremen nicht verliert. Dieses Ziel scheint in greifbarer Nähe, wenn auch defensiv noch Arbeit nötig ist. Henriksen selbst gestand, dass die ersten 20 Minuten in Stuttgart sehr schwach waren, was bedeuten könnte, dass sein Team durchaus im Hintertreffen hätte sein können.
Eine Trinkpause zur Mitte der ersten Halbzeit erwies sich als entscheidend, da sie den Mainzern half, zu ihrer kämpferischen Stärke zurückzufinden. Die strittigen Entscheidungen, die zur Entstehung der ersten beiden Treffer führten – ein Foulelfmeter von Nadiem Amiri in der 43. Minute und ein Treffer von Jonathan Burkardt in der 62. Minute – sollten jedoch nicht den Blick auf den schlussendlichen Ausgleich durch Maxim Leitsch (90.+4) trüben. Henriksen war sich darüber im Klaren, dass die Stuttgarter die bessere Mannschaft waren, dennoch bleibt sein Team ungeschlagen.