Am 11. Februar 2025 führte eine Forschungsreise der Biologin Angela Albi und ihrem Team vom Exzellenzcluster „Kollektives Verhalten“ der Universität Konstanz zu den malerischen Gewässern der Malediven. Gemeinsam mit den Kollegen Luke Costello und August Paula waren sie dort, um die Jagdstrategien des Schwarzspitzen-Riffhais, wissenschaftlich als Carcharhinus melanopterus bekannt, zu beobachten und die Reaktionen der Fischschwärme in korallenreichen Gebieten zu dokumentieren. Diese spannenden Erkenntnisse wurden durch verschiedene Medien festgehalten, darunter 360°-Videos, Fotos, Skizzen und wissenschaftliche Daten.

Die Ergebnisse dieser Exkursion wurden am 6. Februar an der Universität Konstanz präsentiert, wo sich die Forscher mit Kunst- und Designstudierenden der Merz Akademie in Stuttgart trafen. Die Studierenden verwendeten das umfangreiche Material für ein interdisziplinäres Kunstprojekt, das verschiedene Medientypen kombiniert und interaktives Storytelling ermöglicht.

Kennzeichen und Lebensraum des Schwarzspitzen-Riffhais

Der Schwarzspitzen-Riffhai ist für sein spindelförmiges, massiges Erscheinungsbild bekannt. Seine morphologischen Eigenschaften umfassen kleine schwarze Augen und eine Oberseite, die grau gefärbt ist, mit Flossen, die schwarze Enden aufweisen. Typisch für ihn sind auch ein deutlicher weißer Streifen an den Flanken sowie ein heller Bauch. Diese Art ist vor allem in den wärmeren Gewässern des Indischen und Pazifischen Ozeans verbreitet, von Südafrika bis zum Roten Meer und von Nordaustralien bis Südjapan. Er bevorzugt Lebensräume in Korallenriffen und hält sich oft in kleinen, abgesteckten Gebieten auf.

In Bezug auf seine Lebensweise ist der Schwarzspitzen-Riffhai tagsüber aktiv, insbesondere an Sandrändern und in Ufernähe. Er ist ein nützlicher Jäger, der in Gruppen jagt, um seine Beute, die aus verschiedenen Fischen und Kopffüßern besteht, effizienter einzugrenzen. Der außergewöhnliche Jäger fängt oft in einem Lebensraum, der nur fünf bis zehn Prozent seines Verbreitungsgebietes ausmacht, was seine Wanderung zu dem nächtlichen Jagen unterstützt.

Bedeutung von Haien für das Ökosystem

Die wichtige Rolle von Haien für die Stabilität der marinen Ökosysteme ist unbestritten. So hat eine Studie in der Shark Bay gezeigt, dass Gebiete ohne die Präsenz von Haien an den Rand des ökologischen Zusammenbruchs geraten können. Rob Nowicki, einer der Forscher, stellt die Haie als Schlüsselspezies dar, die für die Erholung und Stabilität der Seegraswiesen unverzichtbar ist. Gefährdete Haipopulationen gefährden somit das Gleichgewicht des gesamten Ökosystems. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, sich aktiv für den Schutz von Haien einzusetzen, wie dies Michael Heithaus, Co-Autor der Studie, betont.

In Anbetracht der globalen Herausforderungen, vor denen Haie stehen, ist es unerlässlich, alle Aspekte der marinen Ökosysteme zu berücksichtigen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Das Gleichgewicht wird durch die Vielfalt der Haiarten als Pfeiler einer Brücke dargestellt, wobei der Verlust einer Art das gesamte Bauwerk gefährden kann.

Die Kombination aus Forschung und Kunst, wie sie auf den Malediven praktiziert wurde, zeigt nicht nur die faszinierenden Eigenschaften des Schwarzspitzen-Riffhais, sondern auch die komplexen Zusammenhänge und die Notwendigkeit, für das Überleben dieser majestätischen Tiere einzutreten. Die Studierenden und Forscher arbeiten Hand in Hand, um das Bewusstsein für den Schutz von Haien und deren Lebensräumen zu fördern.