Hohe syrische Staatsvertreter in Paris zu lebenslanger Haft verurteilt

In Paris wurden drei hochrangige syrische Geheimdienstmitarbeiter in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil umfasste den Vorwurf der Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen. Die Verurteilten wurden identifiziert als Ali Mamluk, Dschamil Hassan und Abdel Salam Mahmud. Mamluk war Direktor des nationalen syrischen Sicherheitsbüros und galt als enger Vertrauter von Präsident Baschar al-Assad. Hassan wiederum war ehemaliger Leiter des syrischen Luftwaffengeheimdienstes, dem Berichten zufolge Hunderte mutmaßliche Gegner Assads während seiner Amtszeit gefoltert und ermordet haben sollen. Mahmud leitete die Ermittlungsabteilung des Luftwaffengeheimdienstes auf einem wichtigen Militärflughafen bei Damaskus.

Der strafrechtliche Fall konzentrierte sich auf zwei französisch-syrische Staatsbürger, die in Damaskus vom Luftwaffengeheimdienst festgenommen wurden. Nach Aussagen von Zeugen wurden sie zu einem Flughafen in Damaskus gebracht, wo Oppositionelle festgehalten, gefoltert und getötet worden sein sollen. Die Angehörigen erhielten Sterbeurkunden der Männer ausgestellt, obwohl die Leichen nie übergeben wurden. Dieses Urteil markiert den ersten Prozess, in dem hochrangige Vertreter des syrischen Regimes wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurden, was für die syrische Bevölkerung von großer Bedeutung ist und Hoffnung auf Gerechtigkeit weckt.