Gleichstellung oder Finanzen: Warum Männer und Frauen in Deutschland so unterschiedlich essen

Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt interessante Ergebnisse zum Fleischkonsum von Männern und Frauen in verschiedenen Ländern der Welt. Die Forscher fanden heraus, dass Männer in entwickelten Ländern, in denen Geschlechtergleichstellung herrscht, tendenziell mehr Fleisch essen als Frauen. Dies steht im Gegensatz zu der Annahme, dass mit zunehmender Gleichstellung die Unterschiede im Essverhalten zwischen den Geschlechtern abnehmen würden.

Der finanzielle Spielraum und der geringere Druck aufgrund von Geschlechterrollen in gleichgestellten Ländern ermöglichen es Menschen, frei zu wählen, was sie essen möchten. Dies kann dazu führen, dass Ehepartner bei gemeinsamen Mahlzeiten unterschiedliche Speisen wählen. In wohlhabenden Ländern mit hohem Wohlstand und Geschlechtergerechtigkeit essen Frauen möglicherweise weniger Fleisch als erwartet. Fleisch wird oft mit Männlichkeit und Potenz in Verbindung gebracht, was kulturelle Normen beeinflussen kann.

Deutschland war eines der Länder mit den größten Unterschieden im Fleischkonsum zwischen Männern und Frauen, basierend auf den Umfragedaten in der Studie. Während in Ländern wie Indien, China und Indonesien wenig Unterschiede bei der Fleischaufnahme zwischen den Geschlechtern festgestellt wurden, zeigte sich in Deutschland ein deutlicher Unterschied. Es wurde festgestellt, dass in ärmeren Ländern tendenziell weniger Fleisch verzehrt wird, da es als teurer gilt.

Obwohl die genauen Gründe für die Unterschiede im Fleischkonsum nicht in der Studie abgefragt wurden, betonen die Forscher die Rolle kultureller Normen und Stereotypen in Bezug auf den Fleischverzehr. Vegetarisch ernährende Männer können in einigen Gesellschaften als weniger attraktiv angesehen werden als Männer, die Fleisch konsumieren. Diese kulturellen Überzeugungen können daher einen Einfluss darauf haben, wie oft Männer Fleisch auf ihren Tellern wählen.