Die Wahrheit über Folie 11: Sicherheit im Fokus der Diskussion

Im Januar 2014 präsentierte die Deutsche Bahn im Arbeitskreis Brandschutz eine Powerpoint-Folie namens „Folie 11“. Diese sollte verdeutlichen, dass die Evakuierung eines brennenden Zuges im Fildertunnel kein Problem darstelle. Die vorgestellten Evakuierungszeiten, die cartoonartig skizziert wurden, suggerierten, dass sich die über 1.700 Passagiere innerhalb von elf Minuten in die benachbarte Tunnelröhre retten könnten. Eine Simulation des Basler Fachbüros bestätigte diese Berechnung, was jedoch Zweifel bei der projektkritischen Gruppe „Ingenieure 22“ weckte.

Die Kritiker:innen kämpften jahrelang für Einsicht in die Unterlagen und konnten Anfang 2020 die gewünschten Informationen erhalten. Expert:innen errechneten eine Evakuierungszeit von 15 Minuten für einen vollbesetzten ICE mit 1.757 Fahrgästen. Computersimulationen ergaben Evakuierungszeiten von 14 bis 18 Minuten in die sichere Nebenröhre. Unter „Einschränkungen“ wurden Faktoren wie Rauchentwicklung, verzögerte Reaktionen und unterschiedliche Eigenschaften der Reisenden berücksichtigt. Es wurde deutlich, dass die „Folie 11“ lediglich ein Szenario ohne Brand und unter idealen Bedingungen zeigte.

Die Forderung nach einem professionellen Faktencheck zur Sicherheit der S-21-Tunnel wurde von verschiedenen Gruppen erhoben, darunter „Wikireal.org“, die „Ingenieure 22“ und das „Aktionsbündnis Stuttgart 21“. Die Deutsche Bahn hat bisher nicht auf diese Forderung reagiert. Es wurde auch klar, dass die vom Land bestellten Alstom-Regionalzüge aufgrund ihrer Länge nicht durch die S-21-Tunnel fahren können. Die ersten Züge sollen ab Dezember 2025 auf einer anderen Strecke eingesetzt werden, da die meisten Bahnsteige nicht lang genug für diese Züge sind.