Die Krise beim Bundesligisten Borussia Dortmund spitzt sich zu. Nach einer Serie enttäuschender Leistungen in der Bundesliga und einem frühen Ausschluss aus dem Pokal steht der Verein vor personellen Veränderungen. Laut tz.de soll sich Borussia Dortmund von Sven Mislintat trennen. Diese Entscheidung wird in den kommenden Tagen erwartet, nachdem Unstimmigkeiten und Machtkämpfe zwischen Mislintat und Sportdirektor Sebastian Kehl aufgetreten sind.
Mislintat, der von 2006 bis 2017 bereits beim BVB tätig war und nach Stationen beim FC Arsenal, VfB Stuttgart sowie Ajax Amsterdam im vergangenen Jahr nach Dortmund zurückkehrte, konnte die erhoffte Zusammenarbeit mit Sebastian Kehl nicht umsetzen. Der Verein rangiert aktuell auf dem elften Platz in der Bundesliga und hat sieben Punkte Rückstand auf das Minimalziel, den vierten Platz.
Krise nach der Trennung von Trainer Sahin
Die sportliche Situation wird zusätzlich durch die Trennung von Trainer Nuri Sahin belastet. Nach einer 1:2-Niederlage in der Champions League gegen den FC Bologna, bei der der BVB lediglich drei Torschüsse verzeichnen konnte und eine Passquote von 74 Prozent aufwies, entschied sich die BVB-Führung für eine sofortige Beurlaubung Sahins. Lars Ricken, Geschäftsführer Sport, erklärte, die Entscheidung sei nach dem Spiel unvermeidbar gewesen. Sahin übernahm das Ruder zu Beginn der Saison und konnte aus den letzten neun Spielen nur einen Sieg erzielen, was die Ambitionen des Vereins erheblich gefährdet hat, wie n-tv.de berichtet.
U19-Trainer Mike Tullberg übernimmt vorübergehend das Traineramt und soll die Mannschaft auch im Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk coachen. Das nächste Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen, bei dem ein Sieg als Pflicht angesehen wird, steht ebenfalls bevor.
Interne Spannungen und unklare Zukunft
Die sportlichen Herausforderungen werden durch interne Spannungen und eine unklare Führungsstruktur verstärkt. Die Zusammenarbeit zwischen Sebastian Kehl und Sven Mislintat lief nicht rund, was die Trainings- und Kaderplanung betrifft. Während der Kader als unausgewogen gilt und bisher keine Neuzugänge verpflichtet wurden, wird der Druck auf Ricken und Kehl immer größer. Der Rückzug von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Herbst wird als zusätzlicher Unsicherheitsfaktor wahrgenommen, da er lange Zeit als stabilisierende Kraft fungiert hat.
Obwohl die BVB-Führung unter hohem medialen Druck steht und die gesamte Vereinssituation als angespannt beschrieben wird, zeigt Ricken in seinen Äußerungen ein gewisses Vertrauen in die Lösungsfähigkeit des Teams. Der BVB steht vor einer entscheidenden Phase, die möglicherweise in einer Saison ohne Champions-League-Teilnahme endet und der Verein muss sich nun intensiver mit der Trainersuche befassen. Mögliche Nachfolger für Sahin sind unter anderem Erik ten Hag, Roger Schmidt und Niko Kovac, jedoch gibt es intern Uneinigkeiten über diese Kandidaten, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.