Entwicklung des Lehenviertels in Stuttgart-Süd über die letzten 40 Jahre
Das Lehenviertel in Stuttgart-Süd ist seit langem ein begehrtes Wohnquartier. Viele Neuzugänge schätzen die Lebensqualität im südlichen Teil der Stadt. In den vergangenen 40 Jahren hat sich jedoch einiges verändert, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Viertel hatte.
Die Nachfrage nach Wohnraum im Lehenviertel ist gestiegen, was zu einer Veränderung der Bevölkerungsstruktur geführt hat. Viele alteingesessene Bewohner mussten aufgrund steigender Mieten oder Immobilienpreise das Viertel verlassen. Junge Familien und Gutverdiener prägen zunehmend das Straßenbild, während einkommensschwächere Haushalte an den Rand gedrängt werden.
Eine herausfordernde Situation, die bereits vor über 40 Jahren zu Spannungen im Viertel führte. Am 7. Mai 1981 kam es zu einem Polizeieinsatz in der Lehenstraße 21, bei dem Hausbesetzer gegen die Räumung ihres Gebäudes protestierten. Diese Aktion markierte den Anfang einer längeren Auseinandersetzung um Wohnraum und Gentrifizierung im Lehenviertel.
Die Entwicklung des Lehenviertels spiegelt einen allgemeinen Trend in deutschen Großstädten wider, in denen bezahlbarer Wohnraum zunehmend knapp wird. Die Diskussion über soziale Gerechtigkeit und die Erhaltung von Stadtteilen mit vielfältigen Bewohnerstrukturen ist aktueller denn je.