Spannende Entscheidungen: Kommunalwahlen in Baden-Württemberg stehen bevor

Am Sonntag, wenn ganz Europa sein Parlament wählt, steht in Baden-Württemberg auch die Basis der Demokratie im Fokus. Insgesamt werden in 1019 Städten und Gemeinden 19 000 Sitze in Gemeinderäten neu verteilt. Gleichzeitig werden in 35 Landkreisen knapp 2200 Mandate in den Kreistagen bestimmt. Anders als bei der Europawahl, bei der jeder Wähler seiner Lieblingspartei eine Stimme gibt, gestalten sich Kommunalwahlen anders. Hier darf jeder Wähler so viele Stimmen vergeben, wie Sitze in den Gemeinderäten oder Kreistagen zu vergeben sind, was je nach Größe der Gemeinde oder des Landkreises mindestens 22 und höchstens 80 Mandate bedeutet.

Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg haben Wähler die Freiheit, ihre Stimmen frei unter allen Kandidaten aller Parteien zu verteilen. Es ist sogar möglich, verschiedenen Kandidaten bis zu drei Stimmen zu geben, solange am Ende die Obergrenze der Stimmen eingehalten wird. Aufgrund der potenziell hohen Anzahl an Stimmen kann dies zu einer Herausforderung werden, weswegen die Briefwahl bei diesen Wahlen besonders beliebt ist.

Bürgermeister und Landräte werden bei den Kommunalwahlen nicht gewählt, da sie eine Amtszeit von acht Jahren haben. Dennoch müssen in diesem Jahr in vier Landkreisen die Landräte neu bestimmt werden, wobei sie vom Kreistag gewählt werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die AfD in Baden-Württemberg abschneiden wird, besonders da sie bei der letzten Kommunalwahl 2019 nur 3 bis 5,5 Prozent der Stimmen erhielt. Die Freie Wählervereinigung konnte hingegen über 30 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Sowohl bei den Kommunalwahlen als auch bei der Europawahl in Baden-Württemberg haben Bürger ab 16 Jahren das Recht, ihre Stimmen abzugeben.