SindelfingenWirtschaft

Luxuriöse Pläne oder finanzielles Fiasko? Mercedes-Benz Strategie in der Kritik

Drohende Werksschließungen bei Mercedes: Wie reagiert der Autobauer auf die Krise?

Mercedes-Benz strebt an, jährlich zwei Millionen Autos zu verkaufen und gleichzeitig als Luxusmarke wahrgenommen zu werden. Die derzeitige Strategie, die auf die Produktion hochpreisiger Fahrzeuge mit hohen Margen abzielt, wurde von Ola Källenius, dem Vorstandsvorsitzenden von Mercedes-Benz, maßgeblich vorangetrieben. Diese Strategie führte zu einer Umsatzrendite im zweistelligen Bereich. Jedoch zeigen aktuelle Verkaufszahlen im ersten Quartal einen Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, mit insbesondere weniger verkauften teuren Fahrzeugen wie der S-Klasse. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der operativen Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern in der Pkw-Sparte um 5,8 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent.

Ein Investor, Moritz Kronenberger von Union Investment, äußerte Bedenken hinsichtlich der Luxusstrategie von Mercedes-Benz. Er betonte, dass die Strategie des Unternehmens, weiterhin jährlich zwei Millionen Neuwagen zu verkaufen, keine hohen zweistelligen Margen wie bei Porsche ermögliche. Die Preisstrategie von Mercedes-Benz stößt ebenfalls an ihre Grenzen, da die Preiserhöhungen für Neuwagen von 50.000 Euro im Jahr 2019 auf aktuell 74.000 Euro zu einer Stagnation geführt haben, insbesondere bei Luxuslimousinen und SUVs mit einem Preis von über 100.000 Euro.

Die Herausforderungen für Mercedes-Benz werden durch die Absatzschwäche im Elektrobereich verschärft. Im vergangenen Jahr verfehlte das Unternehmen die Pläne zur Verkaufszahl von vollelektrischen Neuwagen und Plug-in-Hybriden deutlich, was dazu führte, dass die „Electric only“-Strategie revidiert wurde. Stattdessen setzt das Unternehmen wieder verstärkt auf Verbrennungsmotoren, was mit hohen Investitionen verbunden ist. Moritz Kronenberger fordert daher drastische Sparmaßnahmen von Mercedes-Benz, wobei er auch Werksschließungen als eine mögliche Option in Betracht zieht, um die Effizienz der Produktion zu steigern und die Personalkosten zu senken. Bislang hat Mercedes-Benz kleinere Werke wie die Smart-Fabrik in Hambach und die Pkw-Produktion in Brasilien verkauft, jedoch haben deutsche Werke bisher noch keine Werksschließungen erlebt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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