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Kritik an Mercedes-Benz: Luxusstrategie gefährdet Zukunft

Mercedes strebt an, jährlich zwei Millionen Autos zu verkaufen und gleichzeitig in der Luxusautomobilbranche präsent zu sein. Eine Investorengruppe äußert Bedenken hinsichtlich dieser Strategie und sieht sie als zum Scheitern verurteilt. Der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, Ola Källenius, legte einen starken Fokus auf Luxusfahrzeuge, die hohe Gewinnmargen generieren. Diese Strategie führte in der Vergangenheit zu zweistelligen Umsatzrenditen.

Allerdings zeigen sich nun die negativen Auswirkungen dieser Luxusstrategie. Im ersten Quartal des Jahres verkaufte Mercedes-Benz 462.978 Pkw, was einem Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders im Segment der weniger teuren Fahrzeuge wie der S-Klasse zeigte sich ein Absatzrückgang. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der operativen Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern um 5,8 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent.

Ein Investor kritisiert die Preis- und Luxusstrategie von Mercedes-Benz und bemängelt, dass die geplante Absatzmenge von zwei Millionen Neuwagen jährlich nicht mit der angestrebten hohen Gewinnmarge vereinbar sei. Die Preiserhöhungen von Neuwagen von 50.000 Euro im Jahr 2019 auf aktuell 74.000 Euro stoßen auf Akzeptanzprobleme und führen dazu, dass die Preise stagnieren.

Zusätzlich belastet die Absatzschwäche im Bereich der Elektrofahrzeuge das Unternehmen. Obwohl Mercedes-Benz im vergangenen Jahr 402.000 vollelektrische Neuwagen und Plug-in-Hybride verkaufen konnte, blieb das Unternehmen weit hinter den angestrebten Zahlen zurück. Dies zwang das Unternehmen dazu, von der geplanten „Electric only“-Strategie abzuweichen und wieder verstärkt auf Verbrennungsmotoren zu setzen. Investoren fordern drastische Einsparungen, Effizienzsteigerungen in der Produktion und Lohnkostensenkungen. Die Möglichkeit von Werksschließungen wird perspektivisch nicht ausgeschlossen. Bislang hat Mercedes-Benz lediglich kleinere Werke wie die Smart-Fabrik in Hambach und die Pkw-Produktion in Brasilien verkauft, deutsche Werke blieben bisher unberührt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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