Geschwister Sterck: Tragische Geschichte der Kinderhexen von Hohenzollern

Die Entdeckung eines geheimen Hexenzirkels in Engelswies

Ein skandalöser Fall erschüttert die kleine Gemeinde Engelswies: Ein Pflegevater, Hans Kickhermeyer, versucht seine beiden Pflegekinder, Anna Maria und Hans Sterck, loszuwerden, indem er Gerüchte über sie verbreitet und sogar erwägt, sie mit Gift zu töten.

Die Geschwister, erst acht und sechs Jahre alt, stammen aus einer als „Hexenfamilie“ verschrienen Linie. Als Hexerei verdächtigt, geraten sie schnell ins Visier von Kickhermeyer, der sich jedoch bald überfordert fühlt und die Kinder an einen Landstreicher übergibt.

Dieser Plan eskaliert jedoch, als der Landstreicher die Geschwister vor Gericht bringt, anstatt sie zu ermorden. Eine Untersuchung wird eingeleitet, die Kickhermeyer und den Landstreicher mit einer kurzen Haftstrafe belegt.

Die tragische Geschichte der Geschwister Sterck

Anna Maria und Hans werden verhört und gestehen schließlich, Hexen zu sein. Über Monate hinweg geben sie zu, verschiedene Schadenszauber ausgeführt zu haben, darunter Angriffe auf Menschen und Tiere.

Ein besonders verstörender Aspekt ist ihre Behauptung, mit Dämonen Geschlechtsverkehr gehabt zu haben und Füchse und Wölfe herbeigezaubert zu haben. Sie nennen auch ihre 14-jährige Verwandte, Maria Spen, als ihre Lehrerin in dunkler Magie.

Ein trauriges Ende für die Geschwister

Obwohl geistliche Versuche unternommen werden, sie zur Reue zu bewegen, bleibt die Verbindung der Geschwister zum Teufel bestehen. Der kleine Hans stirbt schließlich an einer Krankheit im Gefängnis, während Anna Maria weiterhin verhört wird.

Ein Gutachten wird eingeholt, das besagt, dass die junge Anna Maria eine große Gefahr als Hexe darstelle und zum Tode verurteilt werden müsse. Im September 1679 wird sie im Sigmaringer Schloss enthauptet.

Die Akten dieses dunklen Kapitels der Hexenverfolgung sind auch heute noch im Staatsarchiv in Sigmaringen einsehbar, als Mahnung an die Grausamkeit und Unvernunft vergangener Zeiten.