Das Hochwasser in Baden-Württemberg hat insbesondere Bauern und Waldbesitzer stark getroffen. Teile der Ernte, Wälder und Ackerflächen wurden beschädigt, hauptsächlich in bestimmten Regionen wie dem Bodensee-, Alb-Donau- und Ostalbkreis. Mehr als 95.000 Hektar Ackerland wurden durch den Starkregen beschädigt, äquivalent zu über 133.000 Fußballfeldern.
Obwohl Totalausfälle nicht überall zu erwarten sind, gibt es beträchtliche Ertrags- und Qualitätsverluste. Kirschen sind aufgeplatzt und Erdbeeren beschädigt. Die Schäden in den Wäldern belaufen sich laut dem Minister auf über drei Millionen Euro, hauptsächlich durch ausgespülte Waldwege und Hangrutsche.
Neubewertung des Natur– und Artenschutzes
Vor dem Hintergrund zunehmender Wetterextreme fordert Landwirtschaftsminister Peter Hauk eine Überprüfung der Natur- und Artenschutzmaßnahmen. Er betont, dass Maßnahmen wie die Reinigung von Bächen und Entwässerungsgräben nicht an Naturschutzregeln scheitern sollten.
Auch das Bibermanagement steht zur Debatte, da die Biber mit ihren Dämmen den Retentionsraum an vielen Gewässern verringern. Hauk drängt darauf, Bannwälder zu Schonwäldern zu machen, da die aufliegenden Totholzelemente ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten.
Der Minister fordert zusätzliche Unterstützung vom Bund, um die landwirtschaftlichen Betriebe vor Hochwasser und Extremwetterereignissen zu schützen. Die zunehmenden Extremwetterlagen überfordern die Risikovorsorge der Betriebe und die staatlichen Hilfsmaßnahmen, daher sind tragfähige Versicherungen erforderlich, um Verluste durch Wettereinflüsse abzudecken.