Villingen-Schwenningen

Jahrestag des Völkermords: Jesiden leiden weiter im Nordirak!

VorfallVölkermord
OrtNordirak
UrsacheIS-Terror

Bereits seit einem Jahrzehnt leiden die Jesiden im Nordirak unter den verheerenden Folgen des Völkermords durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Dieser brutale Überfall begann im August 2014, als IS-Kämpfer jesidische Dörfer überfielen und systematische Morde, Vergewaltigungen und Versklavungen verübten; Schätzungen zufolge wurden mehr als 5.000 Menschen getötet und rund 7.000 verschleppt. Bis heute sind viele von ihnen in Flüchtlingslagern untergebracht, wo sich die Hoffnungslosigkeit kontinuierlich verstärkt. Laut Jan Ilhan Kizilhan, Professor für Psychotherapie, sind etwa 2600 Jesiden nach wie vor vermisst und die Lebensbedingungen in den Lagern stellen eine permanente Belastung dar.

Traumata und fehlende Perspektiven

Die psychischen Wunden sind tief: Kizilhan berichtet von der anhaltenden Traumatisierung in der Gemeinschaft, wo fast jede Person ein Familienmitglied verloren hat. Besonders schwer wiegt die Trauer und das Trauma bei den Überlebenden, die ihren Verlust nie verarbeiten konnten. Auch die Kinder, die während des Völkermords Zeugen von Gräueltaten wurden, tragen schwere seelische Lasten mit sich. Der derzeitige Alltag in den Camps ist geprägt von Mangel und einer brutalen Realität, in der viele junge Mädchen die Hoffnung verlieren. Psychologische Hilfe wird dringend benötigt; doch trotz eines Suizidpräventionsprogramms ist die Nachfrage nach psychologischer Unterstützung gestiegen, da verzweifelte Menschen Hilfe suchen.

Die Situation im Irak bleibt angespannt: Zerstörung, Kontrolle durch verschiedene militante Gruppen und eine unsichere politische Lage behindern den Wiederaufbau der jesidischen Gebiete. Kizilhan stellt fest, dass die Jesiden ohne Rückkehrperspektiven in den Camps gefangen sind, was zu einem stillen Genozid führt. Die Hoffnung auf Normalität schwindet, während die internationale Gemeinschaft, vor allem Deutschland, weiterhin mit politischen Hürden und Abschiebungen konfrontiert ist. Der Bundestag hat zwar den Völkermord anerkannt, jedoch werden Jesiden in Deutschland trotzdem in den Irak abgeschoben. So bleibt die Frage: Was passiert mit einer Gemeinschaft, die seit über 4000 Jahren besteht und nun in ihrer Existenz bedroht ist?

Schwäbische Zeitung berichtete über die andauernden Herausforderungen der Jesiden. Zusätzlich informieren Sie sich über die Hintergründe und die verheerenden Ereignisse im Jahr 2014 in diesem Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 8
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 177
Analysierte Forenbeiträge: 26

Referenz
www.schwaebische.de
Weitere Infos
www.bpb.de
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