In der Stadt Kempten fand zuletzt ein denkwürdiges Theaterereignis statt, bei dem die Schweizer Autorin, Schauspielerin und Clown-Komödiantin Gardi Hutter ihr Publikum mit auf eine Reise der Gefühle und des Humors nahm. Am 16. Februar 2025 gab sie im ausverkauften Theater ihr letzte Vorstellung im Rahmen ihrer Abschiedstournee, die sie im Mai mit 72 Jahren beenden wird. Gardi Hutter, die in 44 Jahren Theaterarbeit 4.444 Vorstellungen gegeben hat, verabschiedet sich von ihrem Publikum mit Würde und einem Lächeln, wie Merkur berichtet.
In ihrer Darbietung „So ein Käse“ spielt die Maus die Hauptfigur, deren Leben sich rund um das Streben nach einem 400 Gramm schweren Käsestück dreht. Es ist ein humorvolles Stück, das die Zuschauer von den ersten Minuten an in seinen Bann zieht. Die Maus erlebt zahlreiche Rückschläge, doch das Publikum wird aktiv eingebunden und wird in die Handlung hineingezogen. Diese Interaktion sorgte für herzhaftes Lachen und am Ende für langen Beifall und Standing Ovations.
Abschied von einer Ära
Gardi Hutter, auch bekannt als Hanna, ist eine weltberühmte Clownin, die in 35 Ländern, darunter China, Mexiko und Finnland, aufgetreten ist. Ihre Kunst besteht darin, tragisch-komische Metaphern über das Streben nach Glück zu kreieren. Trotz ihrer 70 Jahre kündigt sie an, dass sie sich nach dieser Tournee endgültig aus dem Rampenlicht zurückziehen wird, wie nationalbern.ch anmerkt.
Die Tournee umfasst mehrere Auftritte an ausgewählten Orten, bei denen sie ihre vier Soloprogramme noch einmal präsentiert. Zu den Programmen gehören „Die tapfere Hanna“ und „Die Souffleuse“, die allesamt emotionale und humorvolle Erlebnisse bieten. Ihre Vorstellung in Kempten war dabei nur einer von vielen Höhepunkten dieser Tour, die von November 2024 bis Mai 2025 stattfindet.
Kulturelle Bedeutung und Vermächtnis
Gardi Hutter ist nicht nur für ihre einzigartigen Darbietungen bekannt, sondern auch Teil eines größeren kulturellen Kontextes. In der Schweiz ist das Theaterschaffen durch eine Vielzahl von Künstlern und Produktionen geprägt, die in umfassenden Dokumentationen wie dem Theaterlexikon, das 2005 veröffentlicht wurde, festgehalten sind. Dieses Lexikon enthält rund 3’600 Artikel über die Geschichte und Gegenwart des Theaters in der Schweiz und beleuchtet damit die Vielfalt des Theaterschaffens, weit über die Werke einzelner Künstler hinaus, wie mediarelations.unibe.ch berichtet.
Mit ihrem Abschied hinterlässt Gardi Hutter nicht nur Erinnerungen in den Herzen des Publikums, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Theaterszene, der von Generationen geschätzt werden wird. Die Kombination aus Komödie, interaktiven Elementen und tiefen Emotionen macht Gardi Hutter zu einer Ikone des Theaters, deren Abgang schmerzlich aber auch mit Dankbarkeit betrachtet wird.