Schwarzwald-Baar-Kreis

Fahrer-Mangel in Donaueschingen: Wo sind die neuen Berufskraftfahrer?

OrtSchwarzwald-Baar, Donaueschingen, Rottweil

Die Straßen der Schwarzwald-Baar-Region sind in Aufruhr! Ein alarmierender Mangel an Berufskraftfahrern droht, den öffentlichen Nahverkehr und die Logistikbranche lahmzulegen. Laut Berichten fehlen bereits über 20.000 Fahrer im öffentlichen Nahverkehr, und die Situation in der Logistik ist noch dramatischer: Über 70.000 Fahrer werden dringend gesucht, und die Tendenz ist steigend. Die Gründe sind vielfältig: Niedrige Löhne im Vergleich zu den Arbeitsstunden und eine komplexe Ausbildung schrecken potenzielle Bewerber ab, wie der Südkurier berichtet.

Die Fahrschule Weißenberger GmbH in Löffingen ist eine der wenigen Institutionen, die Kurse für angehende Berufskraftfahrer anbietet. Aktuell läuft ein Kurs zur Beschleunigten Grundqualifikation (BGQ), der mit einer theoretischen Prüfung bei der IHK endet. Acht Teilnehmer verfolgen unterschiedliche Ziele: Einige wollen sich weiterqualifizieren, andere träumen von einem Jobwechsel. Besonders auffällig ist der Wunsch von German Velsh, der als Kurierfahrer tätig ist und den Busführerschein anstrebt – ein Kindheitstraum, der nun in greifbare Nähe rückt.

Die Herausforderung der Ausbildung

Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist kein Zuckerschlecken. Wer gewerblich im Güterkraftverkehr tätig sein möchte, benötigt nicht nur einen Führerschein, sondern auch die Berufskraftfahrer Grundqualifikation. Diese ist für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Pflicht. Die Nachfrage nach der BGQ ist jedoch gering, da sie eine praktische Prüfung erfordert und nur in Stuttgart absolviert werden kann. Die meisten angehenden Fahrer entscheiden sich daher für die beschleunigte Variante, die keine praktische Prüfung beinhaltet und sofortige gewerbliche Tätigkeiten erlaubt.

„Wir bieten diesen Kurs zweimal jährlich an, aber die Teilnehmerzahlen sind angesichts des riesigen Bedarfs sehr niedrig“, erklärt Fahrlehrer Andy Weißenberger. Der Weg zum Berufskraftfahrer führt oft über die Fahrschulen, da die dreijährige duale Ausbildung nur in großen Logistikunternehmen in Ballungsgebieten angeboten wird. Innerhalb von fünf Jahren müssen die Fahrer zudem an Weiterbildungen teilnehmen, die Themen wie Ladungssicherung und Sozialvorschriften abdecken.

Ein Lichtblick in der Dunkelheit

Die Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen (VGVS) hat Glück im Unglück: Betriebsleiter Herbert Klöckler berichtet von mehr Bewerbern als offenen Stellen. Viele osteuropäische Bewerber haben durch Umschulungen beim Jobcenter die nötigen Qualifikationen erlangt. Der Erwerb des Busführerscheins kann jedoch teuer werden, mit Kosten zwischen 4.000 und 5.000 Euro. Positiv ist, dass das Lohnniveau für Busfahrer gestiegen ist, auch wenn die Arbeit im Schichtdienst nicht für jeden geeignet ist, so Klöckler.

Um den Beruf attraktiver zu machen, gibt es Fördermittel vom Europäischen Sozialfonds (ESF), die die Kursgebühren erheblich senken können. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt die Frage: Wie lange kann die Branche noch ohne ausreichend qualifizierte Fahrer überleben? Die Herausforderungen sind groß, und die Zeit drängt, um die Lücken zu schließen, die der demografische Wandel hinterlässt. Die Zukunft des Berufsstands steht auf der Kippe, und es bedarf dringend innovativer Lösungen, um den drohenden Kollaps abzuwenden.

Ort des Geschehens

Analysierte Quellen, die diese Meldung bestätigen: 20
Analysierte Kommentare in sozialen Medien: 98
Analysierte Forenbeiträge: 6

Quelle/Referenz
suedkurier.de
Schließen

Werbung nervt!

Das wissen wir. Dennoch sind ein paar nicht störende Werbebanner nötig, damit unsere Server brav ihren Dienst leisten. Schalten Sie bitte den Adblocker aus. Wir nutzen weder Popups noch andere nervige Werbeformen.