Israels Sicherheitskabinett hat heute eine Waffenruhe mit der Hamas genehmigt, was einen wichtigen Schritt in den Verhandlungen zwischen den beiden Konfliktparteien darstellt. Die Zustimmung der gesamten israelischen Regierung steht zwar noch aus, wird aber allgemein erwartet. Diese Einigung sieht vor, dass die ersten Geiseln der Hamas bereits am kommenden Sonntag freikommen könnten. Unterhändler in Doha haben zuletzt die letzten Details des Abkommens diskutiert und ein Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vereinbart.

Trotz der Fortschritte gibt es Widerstand innerhalb der israelischen Regierung. Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich gegen den Deal ausgesprochen, während Polizeiminister Itamar Ben Gvir sogar mit dem Rücktritt aus der Regierung drohte, sollten die Bedingungen umgesetzt werden. Unterdessen fordern Angehörige der Geiseln in Tel Aviv die rasche Umsetzung des Abkommens, während sich das israelische Gesundheitsministerium auf die Versorgung der freigelassenen Geiseln vorbereitet. Diese könnten in einem schlechten Gesundheitszustand sein, nachdem sie 468 Tage in Gefangenschaft verbracht haben.

Details zur Waffenruhe

Die Waffenruhe, die am 19. Januar 2025 um 12:15 Uhr Ortszeit beginnen soll, folgt einem intensiven Konflikt, der vor fast 470 Tagen begonnen hat, als islamistische Kämpfer der Hamas vom Gazastreifen nach Israel eindrangen. In diesem Zeitraum wurden etwa 1.200 Menschen getötet, mehr als 250 Geiseln genommen, während schätzungsweise mehrere Zehntausend palästinensische Kämpfer und Zivilisten starben. Israelische Verteidigungskräfte haben Teile des Gazastreifens bombardiert und besetzt, während die Hamas ihrerseits Israel mit Raketen beschoss und als Terrororganisation eingestuft wird.

Laut den vorliegenden Informationen soll die Hamas in der ersten Phase der Waffenruhe 33 Geiseln an Israel übergeben. Schon die ersten drei Geiseln könnten am Sonntag freigelassen werden. Zudem sieht das Abkommen vor, dass Israel 30 palästinensische Gefangene für jede zivile Geisel und 50 für jede gefangene Soldatin freilassen soll. Unter den freizulassenden Palästinensern befinden sich auch Hamas-Kämpfer, jedoch keine, die am Terrorangriff am 7. Oktober 2023 beteiligt waren.

Reaktionen und Herausforderungen

Die geopolitischen Spannungen sind hoch, und Angehörige der Geiseln haben angesichts der Unsicherheit über die Fortsetzung des Krieges in Gaza demonstriert. Parallel dazu bereitet sich die palästinensische Seite auf die Freilassung von über 1.000 Gefangenen aus israelischen Gefängnissen vor. Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten soll geöffnet werden, doch eine vollständige Räumung ist nicht vorgesehen.

Am 15. Januar 2025 wurde von Katar ein Durchbruch in den Verhandlungen vermeldet, wobei Vermittler aus den USA, Katar, Ägypten und der Türkei eine Schlüsselrolle spielten. Allerdings bleibt unklar, aus welchen Gebieten sich die israelische Armee zurückziehen wird, wobei ein Rückzug aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens erwartet wird. Weitere Gespräche über die Fortführung der Waffenruhe sowie den Austausch von Geiseln und Gefangenen sind nach der ersten Phase der Waffenruhe geplant.

Die Situation bleibt sowohl für die betroffenen Zivilisten als auch für die beteiligten Regierungen angespannt. Während die Hoffnung auf Frieden besteht, gibt es gleichzeitig große psychologische und wirtschaftliche Belastungen unter den Bewohnern des Gazastreifens, die unter den heftigen Angriffen der israelischen Luftwaffe leiden mussten.

Für aktuelle Entwicklungen und weitere Details zu den Verhandlungen wird auf die Angaben von Tagesschau, DW und Spiegel verwiesen.