Wenige Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar 2025, wächst der Druck auf die Hamas, Geiseln freizulassen. J.D. Vance, der Stellvertreter des künftigen Präsidenten, hat mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht, falls die Geiseln nicht rechtzeitig zurückkehren. Trump selbst kündigte an, dass „die Hölle losbrechen“ werde, sollten die Entführten nicht bis zu seiner Amtsübernahme zurückgebracht werden. Vance fordert die unverzügliche Freilassung aller Geiseln und spricht dabei von „sehr aggressiven Sanktionen und finanziellen Strafen“ gegen Unterstützer terroristischer Organisationen im Nahen Osten, wie sueddeutsche.de berichtet.

Inmitten dieser Bedrohungen hegen Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan und die Biden-Administration Hoffnungen auf einen möglichen Deal zur Freilassung der Geiseln und einem Ende der Kampfhandlungen. Joe Biden hat den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu dazu gedrängt, verstärkte humanitäre Hilfe zu leisten und Gespräche über eine Waffenruhe im Gazakonflikt zu führen. Derweil befindet sich eine israelische Delegation in Doha, Katar, um indirekte Verhandlungen mit der Hamas zu führen. Diese Gespräche konzentrieren sich auf einen Waffenstillstand sowie den Austausch palästinensischer Häftlinge gegen die Geiseln der Hamas.

Gespräche in Katar

Steve Witkoff, der Nahost-Sondergesandte des designierten US-Präsidenten Trump, hat kürzlich in Katar Gespräche mit dem katarischen Ministerpräsidenten Abdulrahman geführt. Dabei wurden die jüngsten Entwicklungen in der Region erörtert. Ein Sprecher von Israels Regierungschef Netanjahu spielte eine weitere Eskalation der Verhandlungen an und bestätigte, dass der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad bald nach Katar reisen wird, um über ein potenzielles Geiselabkommen zu sprechen. Bereits seit Monaten versuchen Katar, die USA und Ägypten, einen umfassenden Vertrag zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zu erreichen, wie deutschlandfunk.de berichtet.

Die Angehörigen der Geiseln sehen in der derzeitigen Situation eine „historische Gelegenheit“, ihre Liebsten zurückzuholen. In Israel selbst kommen die Stimmen, die den Krieg beenden und die Geiseln frei sehen wollen, durch Demonstrationen zum Ausdruck. Diese Proteste betonen den Wunsch nach einer sofortigen Verbesserung der humanitären Lage und einem Ende der Gewalt.

Zahlen und Hintergründe

Der Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 forderte tragische 1.200 Menschenleben; mehr als 250 Personen wurden entführt. Aktuell befinden sich noch 98 Geiseln im Gazastreifen, wobei anzumerken ist, dass mindestens ein Drittel von ihnen als tot angenommen wird. Unter den Entführten sind auch vier Israelis, die seit über einem Jahrzehnt in der Gewalt der Hamas sind. Der israelische Experte Avi Melamed äußerte die Befürchtung, dass die aggressive Rhetorik Trumps möglicherweise keinen Einfluss auf die Hamas haben wird, sieht jedoch diplomatischen Druck auf Länder wie die Türkei als machbar an, wie umfangreiche Analysen zeigen, einschließlich der Studien auf bundestag.de.