Am 25. Januar 2025 hat Hamas im Rahmen eines Waffenstillstands vier israelische Soldaten freigelassen, die zuvor in Gaza gefangen gehalten wurden. Diese Freilassung markiert einen bedeutenden Schritt im laufenden Konflikt und wurde durch ein Abkommen zwischen Israel und Hamas ermöglicht. Laut Al Jazeera wurden die Soldaten, identifiziert als Karina Riev, Daniella Gilboa, Naama Levy und Liri Albag, an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. An einem Platz in Gaza-Stadt versammelten sich zahlreiche maskierte Kämpfer von Hamas und des Islamischen Dschihad, während auch eine große Menschenmenge anwesend war.

Die Soldaten winkten der Menge zu und ernteten Jubel, während in Tel Aviv eine Übertragung des Geschehens auf einem großen Bildschirm verfolgt wurde. Im Rahmen des Abkommens plant Israel, 200 Palästinenser freizulassen. Dies geschieht, während die israelischen Streitkräfte sich aus dem Netzarim-Korridor zurückziehen, was Hunderttausenden von vertriebenen Palästinensern die Heimkehr ermöglichen soll.

Humanitäre Aspekte des Abkommens

Zusätzlich wird der Rafah-Grenzübergang im Süden geöffnet, um humanitäre Hilfe sowie kommerzielle Lieferungen zu ermöglichen. Laut den neuesten Informationen sollen insgesamt fast 1.900 palästinensische Gefangene freigelassen werden, wovon die Mehrheit Frauen und Minderjährige sind, die allesamt von jubelnder Bevölkerung in Beitunia, Westjordanland, empfangen wurden, wie Deutschlandfunk berichtet. Zudem werden 236 der freigelassenen Palästinenser ins Exil geschickt, unter anderem in die Türkei und nach Katar.

Die Freilassung erfolgt im Kontext einer erschütternden Zeit: Die zuvor entführten Geiseln waren Teil einer Eskalation, die mehr als 15 Monate dauerte. Eine der gelebten Soldatinnen wurde während des Überfalls der Hamas auf das Supernova-Musikfestival entführt. In Reaktion auf die Ereignisse betonte der israelische Staatspräsident Herzog den Tag als “Tag der Freude und des Trostes”, while er das Mitgefühl mit den Angehörigen der noch festgehaltenen Geiseln zum Ausdruck brachte.

Politische Reaktionen und Ausblick

Politische Führer weltweit begrüßten die Entwicklung. US-Präsident Biden bezeichnete die Waffenruhe und die Geiselsituation als entscheidenden Fortschritt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der deutsche Bundeskanzler Scholz äußerten ebenfalls Hoffnung auf eine neue Ära des Friedens in der Region. Papst Franziskus rief zu Frieden und einer schnelleren humanitären Hilfe für die betroffenen Menschen auf.

Die erste Phase des Abkommens sieht die Freilassung von 33 Geiseln vor, während in der zweiten Phase alle verbleibenden lebenden Geiseln freikommen sollen. In der dritten Phase sind der Wiederaufbau des Gazastreifens sowie die Rückgabe der Überreste getöteter israelischer Geiseln an ihre Familien vorgesehen. Diese Entwicklungen könnten den Weg für eine nachhaltige Waffenruhe ebnen, da die israelische Regierung, trotz Widerstands einiger rechtsextremer Politiker, eine Mehrheit für das Abkommen erwartet. ZDF berichtet, dass das Abkommen am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr MEZ in Kraft treten soll.