Wegen der Havarie des Tankers „Cordelia Moon“ ist die Meerenge Bosporus derzeit für den Schiffsverkehr gesperrt. Der Tanker, der unter der Flagge von Panama fährt, war auf dem Weg von Yalova nach Russland, als es zu dem Vorfall kam. Die genaue Art der Havarie ist nach wie vor unklar, doch die Bergungsarbeiten sind bereits im Gange. Diese Sperrung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da jährlich fast 50.000 Schiffe den Bosporus durchqueren, häufig beladen mit gefährlicher Fracht, was die Besorgnis über Umweltkatastrophen verstärkt, wie die Tagesschau berichtet.
Die „Cordelia Moon“ gehört zur sogenannten „Schattenflotte“ Russlands, die eingesetzt wird, um westliche Sanktionen zu umgehen. Laut dem ukrainischen Think Tank KSE hat das Schiff seit dem 1. Oktober 2024 weder eine Versicherung noch war es fahrtüchtig. Es sollte ursprünglich am 28. Dezember 2024 in Novorossiysk beladen werden. Im Kontext der aktuellen geopolitischen Spannungen und den militärischen Angriffe der Huthi-Miliz auf das Schiff, die als Teil einer militärischen Operation gegen amerikanische und britische Handelswege beschrieben wurden, sind die Risiken im Bosporus enorm, wie fr.de feststellt.
Gefahren im Bosporus
Der Bosporus, der als wichtigste Verkehrsroute zwischen dem Schwarzen und dem Mittelmeer gilt, ist 30 Kilometer lang und an seiner engsten Stelle nur 700 Meter breit. Diese geografischen Gegebenheiten, gekoppelt mit der hohen Verkehrsbelastung, machen die Schifffahrt extrem gefährlich. Abgesehen von der derzeitigen Sperrung sind in der Vergangenheit immer wieder Unfälle geschehen. So geriet ein Frachter im Dezember 2024 außer Kontrolle und rammte eine Personenfähre. Glücklicherweise konnte ein Rettungsboot, die „Kurtarma 5“, Schlimmeres verhindern Tagesschau.
Zeynep Karammali, die Chefin der Istanbuler Umwelt-Ingenieurskammer, warnt vor den Gefahren durch altmodische Schiffe der russischen Schattenflotte, die oft keine Sicherheitstechnik und mangelhafte Wartung haben. Ihre Forderungen nach strengeren Regeln, darunter auch die regelmäßige Wartung aller Schiffe, gewinnen zunehmend an Bedeutung, besonders in Anbetracht der aktuellen Situation Tagesschau.
Rettungsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen
Infolge der gestiegenen Risiken durch havarierte Schiffe hat die Türkei die Regeln für die Schifffahrt im Bosporus verschärft. Schiffe müssen in der Regel in einer Richtung fahren, die täglich geändert werden kann. Ab einer Schiffsgröße von 150 Metern ist eine Eskorte Pflicht; bei gefährlicher Fracht müssen schon Schiffe ab 200 Metern begleitet werden. Kapitän Enis Kuscu von der „Kurtarma 18“, dem modernsten Rettungsboot der Türkei, hat Erfahrungen, die aktuell besonders wertvoll sind Tagesschau.
Momentan bilden sich lange Warteschlangen am Eingang des Bosporus von Schiffen, die auf die Durchfahrt warten. Um eine schnellere Sicherheit zu gewährleisten, sollen bald zwei weitere Kurtarma-Schiffe in Betrieb genommen werden, um die Rettungsmöglichkeiten weiter zu optimieren. Spiegel stellt fest, dass solche Maßnahmen dringend notwendig sind, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.