Schwäbisch GmündWirtschaft

Schleich verlegt Hauptsitz nach München: Neue Ära für Spielwarenhersteller

Der renommierte Spielwarenhersteller Schleich kündigte nach beinahe 90 Jahren an, dass er seinen Hauptsitz von Schwäbisch Gmünd nach München verlegen wird. Gegründet im Jahr 1935 im Osten Württembergs von Friedrich Schleich, plant das Unternehmen, den Umzug zum 1. Januar 2025 durchzuführen. Dabei wird das bestehende Schleich-Büro in München, das seit 2021 besteht, eine zentrale Rolle spielen.

Zusätzlich zu der Verlagerung nach München plant Schleich die Einrichtung eines neuen Standorts in der tschechischen Hauptstadt Prag. Dieser neue Standort wird bestimmte Funktionen wie Finanzaufgaben und Kundenservice übernehmen. Angestellten in Schwäbisch Hall wird die Möglichkeit gegeben, an die neuen Standorte zu wechseln. Über die genaue Anzahl der von dieser Umstrukturierung betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde bisher keine Auskunft gegeben. Die Gespräche mit dem Betriebsrat haben begonnen und sollen respektiert werden.

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Die Neuorganisation bei Schleich betrifft auch die Logistik, die an einen externen Partner übergeben werden soll. Das Unternehmen beabsichtigt, den betroffenen Mitarbeitenden Übernahmeangebote zu machen. Im Jahr 2023 beschäftigte Schleich weltweit etwa 480 Personen.

Die neue Geschäftsleitung unter Stefan De Loecker plant mit dieser Umstrukturierung die Stärkung der Kernkompetenzen, die Bündelung von Funktionen und die Verbesserung der Zusammenarbeit. De Loecker, der zuvor bei Beiersdorf tätig war, betonte, dass diese Maßnahmen Schleich für die bevorstehende Wachstumsphase rüsten sollen.

Trotz jahrelangen Wachstums musste Schleich einen Umsatzrückgang verzeichnen. Im vergangenen Jahr sank der Erlös des Unternehmens um etwa 15 Prozent auf 234 Millionen Euro. Als Hauptursache für diesen Rückgang nannte Schleich die gedämpfte Kauflaune. Die Anzahl der verkauften Figuren reduzierte sich um mehr als ein Zehntel auf rund 35 Millionen Stück. Schleich verzeichnet den Großteil seines Geschäfts außerhalb Deutschlands in mehr als 60 Ländern und will nun durch die Umstrukturierung gestärkt in die nächste Wachstumsphase gehen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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