Die Berufung zum Bestatter: Wie ist es, Tag für Tag mit dem Tod umzugehen?
Der Umgang mit dem Tod ist für die meisten Menschen eine emotional belastende Angelegenheit. Doch für Timo Rupp und Sascha Wiersdorf, die gemeinsam das Bestattungsunternehmen „Bestattungen mit Herz“ in Schwäbisch Gmünd führen, ist der Tod zum Alltag geworden. Im Gespräch mit der Redaktion erzählen sie von ihrer Arbeit und gewähren Einblicke in einen Beruf, der von Hingabe und Mitgefühl geprägt ist.
Von der Vielseitigkeit des Bestatterdaseins
Bestatter zu sein bedeutet für Timo und Sascha weit mehr als nur Leichen zu versorgen. Der Beruf ist äußerst abwechslungsreich und vielseitig. Neben Büroarbeit, wie der Kontaktaufnahme mit Pfarrern und Floristen, sind die beiden auch häufig unterwegs, um Verstorbene zu transportieren und Angehörige bei Beerdigungen zu begleiten. Sie sind die Ansprechpartner für Hinterbliebene in der schwierigen Zeit des Abschieds und legen großen Wert darauf, dass alles den individuellen Wünschen entspricht.
Ein würdevoller Umgang mit dem Tod
Timo und Sascha bemühen sich, trotz ihrer täglichen Begegnung mit dem Tod eine entspannte Atmosphäre zu bewahren. Bei Gesprächen mit Hinterbliebenen setzen sie auf persönliche Nähe und Vertrauen. Während sie bei Abholungen und Trauerfeiern stets im schwarzen Anzug erscheinen, treten sie bei Gesprächen gerne in ziviler Kleidung auf, um eine angenehme und lockere Atmosphäre zu schaffen.
Die Herausforderungen des Berufsalltags
Natürlich gibt es auch schwierige Momente im Leben von Bestattern. Nicht jeder Todesfall ist auf natürliche Weise eingetreten, und Gewaltverbrechen, Unfälle oder Suizide gehören leider zum Alltag. Dies sind Situationen, die die beiden Bestatter auch persönlich belasten können, auch wenn sie versuchen, diese Eindrücke nicht mit nach Hause zu nehmen.
Die Dankbarkeit der Menschen
Trotz aller Herausforderungen schätzen Timo und Sascha die Möglichkeit, anderen Menschen in ihrer Trauer beistehen zu können. Die Dankbarkeit der Hinterbliebenen nach einer einfühlsamen Bestattung ist für sie eine große Motivation. Das Gefühl, in einer schweren Zeit jemandem helfen zu können, überwiegt die traurigen Aspekte ihres Berufs. Wenn die Angehörigen in Ruhe Abschied nehmen können, sind auch die beiden zufrieden und glücklich.