Schwäbisch GmündWissenschaft

Diskussion um die Synagoge in Imhofstraße 9 – Historiker bleiben skeptisch

Der gebürtige Gmünder Historiker und Archivar Klaus Graf äußert weiterhin Zweifel daran, dass das Gebäude Imhofstraße 9 im Mittelalter tatsächlich die Synagoge der jüdischen Gemeinde in Gmünd war. Diese Ansicht wird durch den söl-Stadtrat Andreas Benk bestätigt, der Graf um seine Einschätzung gebeten hatte. Graf hatte in früheren Veröffentlichungen bereits kritisch zu dieser Lokalisierung Stellung genommen. Obwohl der Gmünder Stadtarchivar Dr. Niklas Konzen die Verortung im jüngsten Jahrbuch bestätigte, bleibt Graf laut Benk weiterhin nicht restlos von dieser Theorie überzeugt.

Benk betont jedoch, dass es unabhängig davon, ob es sich bei Imhofstraße 9 tatsächlich um die Synagoge handelte, wichtig sei, das historisch bedeutsame Gebäude zu sanieren. Er hebt hervor, dass Konzens Beitrag im Jahrbuch keineswegs darauf abzielt, die Geschichte der Gmünder Juden im Mittelalter zu verklären. Benk schätzt den Artikel als gut recherchiert und ausgewogen ein, zeigt sich jedoch kritisch gegenüber Schlussfolgerungen, die auf der Annahme basieren, dass es sich bei Imhofstraße 9 um eine Synagoge handelte.

Die Diskussion um die genaue Verortung der Gmünder Synagoge in Imhofstraße 9 bleibt also weiterhin bestehen, mit Graf, der trotz einer gewissen Wahrscheinlichkeit für die Synagogenhypothese weiterhin Skepsis zeigt. Benks Anliegen ist es, Grafs abweichende Ansicht in die Debatte einzubeziehen und die Sanierung des historischen Gebäudes unabhängig von seiner Funktion als Synagoge voranzutreiben.