In Baden-Württemberg stehen aktuelle Schulentscheidungen an, da Familien von Viertklässlern darüber entscheiden müssen, welche weiterführende Schule ihre Kinder ab September besuchen. Rektoren aus Schwäbisch Gmünd, Aalen und Heubach geben hilfreiche Tipps für den anstehenden Schulwechsel. Besonders die Änderungen in der Empfehlungsstrategie der Grundschulen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Ein neuer Kompetenztest spielt ebenso eine Rolle, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Das Land hat die Art und Weise, wie Kinder auf weiterführende Schulen empfohlen werden, grundlegend geändert. Nach bisherigen Erfahrungen zeigt sich, dass die Übergangsquote aufs Gymnasium in Stuttgart über 50% beträgt, während in Schwäbisch Gmünd etwa 40% der Schüler diese Einschulung anstreben. Bernd Gockel, Direktor des Scheffold-Gymnasiums, hebt hervor, wie wichtig die Gymnasialempfehlung durch Lehrkräfte für den schulischen Erfolg der Kinder ist, da diese in der Vergangenheit oft bessere Chancen auf das Bestehen des Gymnasiums hatten.

Wichtige Kriterien für die Schulwahl

Trotz der Bedeutung der Gymnasialempfehlung besteht für Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder auch ohne diese Empfehlung auf das Gymnasium zu schicken. Allerdings haben diese Schüler oft mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen. Ein Hemmnis für den Wechsel von der Realschule auf das allgemeine Gymnasium ist die Notwendigkeit, eine zweite Fremdsprache zu erlernen. Thorsten Krischke, Rektor der Schillerschule, stellt fest, dass das deutsche Schulsystem keine Sackgassen kennt, was die Möglichkeiten der Schüler für einen Schulwechsel betrifft.

Eltern sind aufgefordert, nicht nur auf die Empfehlungen der Schulen zu hören, sondern auch die individuelle Belastbarkeit und Lernmotivation ihrer Kinder in die Entscheidung einzubeziehen. Die Rektoren raten, die bevorstehende Entscheidung gelassen anzugehen und sich intensiv mit dem Kind auseinanderzusetzen.

Der neue Kompetenztest

Eine wesentliche Veränderung betrifft die Grundschulempfehlung. Diese Entscheidung liegt nicht mehr ausschließlich bei den Eltern, sondern auch bei den Lehrkräften und einem neu introduzierten Kompetenztest. Der sogenannte „Kompass 4“-Test für alle vierten Klassen fand bereits Ende November 2024 statt, wobei ein überarbeiteter Mathematikteil eingeführt wurde. Kinder, die keine Empfehlung für das Gymnasium erhalten, haben die Möglichkeit, am 18. Februar einen Potenzialtest an der jeweiligen Schule abzulegen, um dort dennoch aufgenommen zu werden.

In dieser entscheidenden Phase der Schullaufbahn ist es für viele Familien von Belang, die verschiedenen Regelungen der Bundesländer zu beachten. In Baden-Württemberg wird die Empfehlung für weiterführende Schulen zu Beginn des zweiten Schulhalbjahrs der Klasse 4 ausgesprochen. Für eine Gymnasialempfehlung ist in der Regel ein Notendurchschnitt von 2,0 bis 2,5 in Mathe und Deutsch erforderlich. Die genaue Gewichtung der Empfehlungen variiert jedoch, wie der Bildungsserver erklärt.

Die Umstellungen in der Schulwahl sind ein wichtiger Schritt, um Schüler und Eltern bei der Entscheidung für den richtigen Bildungsweg angemessen zu unterstützen und die bestmögliche Förderung für die Kinder zu gewährleisten. Während in einigen Bundesländern bestimmte Empfehlungen verbindlicher sind, bleibt es in anderen ein individuell gestalteter Entscheidungsprozess.