Am 4. Februar 2025 landete die Trägerrakete „Spacebuzz“ des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) an der Deutschorden-Schule in Lauchheim. Der virtuelle Flug faszinierte knapp 80 Schüler der Klassen 5 und 6. Diese konnten die aufregende Erfahrung in einer immersiven Umgebung erleben, während sie von den ESA-Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer begleitet wurden.
„Spacebuzz“ wird in diesem Jahr insgesamt neun Mal an Schulen in Baden-Württemberg eingesetzt. Mit einer Länge von 14 Metern und einem Gewicht von 19 Tonnen ist die Rakete ein eindrucksvolles Zeichen für den Fortschritt in der Raumfahrttechnik. Die Schüler erlebten den Flug durch VR-Brillen, die beeindruckende Bilder von der Internationalen Raumstation (ISS) und Satelliten zeigten. Rund 85 Prozent der gezeigten Aufnahmen stammen von der ISS und Satelliten, die Gerst und Maurer während ihrer mehrmonatigen Forschungsaufenthalte aufgenommen haben.
Virtuelle Realität in der Bildung
Der technische Leiter des Spacebuzz, Egbert Lutke, betonte die wachsende Bedeutung der Raumfahrttechnik und den Bedarf an Spezialisten auf diesem Gebiet. Das Projekt zielt darauf ab, Schüler für Berufe in der Raumfahrttechnik zu begeistern, während die Astronauten auf die Zerbrechlichkeit der Erde und die Gefahren des technologischen Raubbaus hinwiesen. Es wurde betont, dass es keinen anderen Platz im Universum gibt, auf den die Menschheit ausweichen könnte.
Im Rahmen des Spacebuzz-Programms reflektieren die Schülerinnen und Schüler über ihre Erfahrungen zu den Themen STEAM (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Kunst und Mathe), Raumfahrt und Planet Erde. Die Schüler werden zu ‚Botschaftern des Planeten Erde‘ ernannt und organisieren eine Pressekonferenz für Mitschüler, Eltern und lokale Medien, um ihre Erlebnisse zu teilen. Unterrichtseinheiten sind praxisorientiert und unterstützen die Entwicklung von 21. Jahrhundert Fähigkeiten. Sie sind so gestaltet, dass sie die Lernziele in Natur & Technik, Menschen & Gesellschaft und Raum erfüllen, unterstützt durch eine digitale Lernumgebung, das ‚Mission Control Center‘ (Spacebuzz).
Erweiterte Realität im Bildungssektor
Extended Reality (XR) umfasst Technologien wie Mixed Reality (MR), Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) und findet zunehmend Anwendung in verschiedenen Bereichen, auch im Bildungswesen (TU Braunschweig). XR-Technologien bieten neue Möglichkeiten für das Eintauchen in digitale Welten und unterstützen die Visualisierung komplexer oder abstrakter Phänomene. Projekte wie das INTERXR der Technischen Universität Braunschweig untersuchen die Potenziale und Herausforderungen von XR in der Bildung und beleuchten, wie diese Technologien Lernprozesse individualisieren und auf den Unterstützungsbedarf der Lernenden eingehen können.
Das Interesse an solchen innovativen Bildungsprojekten ist groß. Der Einsatz von VR im Raumfahrtbereich könnte beispielhaft für andere Bildungssektoren dienen, indem er den Zugang zu modernen Technologien und den damit verbundenen Lernpotenzialen erweitert.