Im Exotischen Garten der Universität Hohenheim in Stuttgart beginnen im März 2025 umfassende Bauarbeiten, die voraussichtlich ein ganzes Jahr in Anspruch nehmen werden. Diese Sanierungsmaßnahmen sind Teil der Vorbereitungen auf das 250-jährige Jubiläum des Gartens, das im Jahr 2026 gefeiert wird. Der Garten, der derzeit etwa 2.500 Baumarten und -varietäten beherbergt, steht unter Denkmalschutz und gilt als ältester Teil der Hohenheimer Gärten.

Die geplanten Arbeiten umfassen die Sanierung von Bachläufen und Seen, die Installation einer sprudelnden Quelle im Eingangsbereich sowie die Anpassung der Wegführung an den historischen Originalzustand. Für die Neugestaltung wurden bereits acht Bäume entfernt, die jedoch durch neue Pflanzen ersetzt werden sollen. Die Ufer der sanierten Gewässer werden mit heimischen Auengewächsen bepflanzt, um die Biodiversität der Anlage zu erhöhen und die Wassernutzung effizienter zu gestalten.

Öffnungszeiten und historische Bedeutung

Trotz der Bauarbeiten bleibt der Exotische Garten für Besucher geöffnet. Dr. Helmut Dalitz, Leiter der Hohenheimer Gärten, hebt hervor, dass die Sanierung notwendig sei, da die bestehenden Bachläufe undicht sind. Die Hohenheimer Gärten erstrecken sich über etwa 30 Hektar und sind in mehrere Bereiche unterteilt, darunter der Botanische Garten und der Landschaftsgarten, der ebenfalls Teil des Landesarboretums Baden-Württemberg ist. Schloss Hohenheim, Sitz der Universität, hat eine Geschichte von über 200 Jahren, und der Exotische Garten war ursprünglich der „Englische Garten“ von Herzog Carl Eugen von Württemberg.

Die Hohenheimer Gärten sind nicht nur bedeutend für die Forschung und Lehre der Universität, sondern bieten auch eine beeindruckende Vielfalt an über 8.000 Pflanzenarten. Zu den speziellen Aufgaben des Landesarboretums gehört die Pflege und Erhaltung dieser Pflanzen sowie die Nachzucht von Gehölzen, um die botanische Vielfalt zu fördern.

Ein Blick auf Karl Foerster und die Gartenkultur

Zusätzlich zur Entwicklung der Hohenheimer Gärten findet in Potsdam eine Ausstellung mit dem Titel „Karl Foerster. Neue Wege – Neue Gärten“ statt, die vom 9. März 2024 bis zum 18. August 2024 zu sehen sein wird. Diese Ausstellung würdigt das Erbe von Karl Foerster, einem berühmten Gärtner und Schriftsteller, der durch die Einführung blühfreudiger Stauden und Ziergräser die Gartenkultur nachhaltig beeinflusste. Ehemalige Gärten und Wohnhäuser Foersters sind unter Denkmalschutz und werden regelmäßig gepflegt.

Die Verbindung von Historie und Botanischer Vielfalt in Hohenheim sowie den zeitgenössischen Einflüssen aus der Ausstellung in Potsdam verdeutlicht die bedeutende Rolle, die Gärten in unserer Kultur spielen. Die Hohenheimer Gärten mit ihrer reichen Geschichte und die Anerkennung als artenreichster Campus Europas sind ein Beispiel dafür, wie historische und akademische Werte miteinander verknüpft werden können.

Für weitere Informationen über die Hohenheimer Gärten und das anstehende Sanierungsprojekt kann die Universität Hohenheim besucht werden. Zusätzlich gibt die Stuttgart Tourist einen Überblick über die Vielfalt der Pflanzen und die angebotenen Führungen. Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz informiert über die Bedeutung von Karl Foerster und seine Einflüsse auf die moderne Gartenkultur.