Das Land Sachsen-Anhalt plant eine Reform im Jurastudium, die es Jurastudierenden ermöglichen soll, künftig einen Bachelorabschluss zu erwerben. Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) wird im Frühjahr einen Gesetzentwurf vorstellen, der als Grundlage für die Einführung des „Bachelor of Laws“ dient. Dies berichtet Tag24.

Der geplante Bachelor will eine wertvolle Ergänzung zu den bestehenden rechtswissenschaftlichen Examensabschlüssen darstellen und soll insbesondere den Studierenden eine zusätzliche Sicherheit bieten. Wer die erste juristische Prüfung nicht besteht, kann dennoch mit diesem Abschluss in verschiedenen Tätigkeitsfeldern in der Verwaltung und Wirtschaft arbeiten, allerdings ohne die Qualifikation eines Volljuristen. Letztere müssen weiterhin beide Staatsexamen ablegen, um beispielsweise als Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt tätig werden zu können.

Details zur Gesetzesnovellierung

Das Justizministerium Sachsen-Anhalt arbeitet derzeit an der Novellierung des Juristenausbildungsgesetzes (JAG), um den Bachelor of Laws als nicht-akkreditierten integrierten Studienabschluss zu normieren. Ministerin Weidinger erklärte, dass das Ziel dieses Abschlusses darin besteht, die im Hauptstudium erbrachten Leistungen anzuerkennen und die beruflichen Perspektiven der Studierenden zu erweitern. So soll der Bachelorabschluss Ängste vor dem Scheitern bei Prüfungen reduzieren und als Wettbewerbsvorteil für den Universitätsstandort Halle (Saale) fungieren, wo sich interessierte Studierende an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einschreiben können, wie die Pressemitteilung des Justizministeriums zeigt (sachsen-anhalt.de).

Das Verfahren sieht vor, dass der Gesetzentwurf zunächst im Kabinett zur Besprechung kommt und anschließend im Landtag zur Abstimmung vorgelegt wird. Die hauptsächlichen Voraussetzungen für den Bachelorabschluss werden die Erfüllung der Zulassungsvoraussetzungen zur staatlichen Pflichtfachprüfung sein.

Vergleich mit anderen Bundesländern

Ähnliche Reformen sind auch in anderen Bundesländern im Gange. In Hessen und Baden-Württemberg wird der Bachelor of Laws ebenfalls eingeführt oder diskutiert. In Thüringen und Sachsen sind bereits die gesetzlichen Grundlagen hierfür geschaffen worden, was die Notwendigkeit einer bundesweiten Anpassung der Juristenausbildung zeigt (justiz.sachsen.de).

Diese Reformen setzen den Fokus auf die Schaffung zusätzlicher beruflicher Perspektiven außerhalb der klassischen juristischen Tätigkeitsfelder. So soll der Bachelorabschluss den Übergang in die Wirtschaft für Jurastudierende erleichtern und gleichzeitig die Gefahr mindern, ohne Abschluss dazustehen.

Zusammenfassend zeigt die Initiative in Sachsen-Anhalt einen Trend hin zu flexibleren Abschlussmöglichkeiten in der Rechtswissenschaft, der sowohl Studierenden als auch dem Arbeitsmarkt zugutekommt.