Fasnet, auch bekannt als Fasching, hat in Baden-Württemberg eine reiche Tradition und wird in diesem Jahr offiziell am 6. Januar 2025 eingeläutet. In Stuttgart und dessen Umland ziehen zahlreiche Fasnetsumzüge tausende von Zuschauern in ihren Bann. Wie zvw.de berichtet, sind die Umzüge ein zentrales Element des Feierns und beginnen bereits am 2. Februar mit Veranstaltungen in Reutlingen und Gerlingen.

Die Fasnet wird in etwas mehr als zwei Monaten bis zum Aschermittwoch, dem 5. März 2025, gefeiert. Besondere Highlights sind unter anderem der Schmotzige Donnerstag am 27. Februar, der mit dem traditionellen Rathaussturm in Bad Cannstatt und Stuttgart-Feuerbach beginnt, sowie der große Umzug in Böblingen am Rosenmontag, dem 3. März, um 13:13 Uhr. Am darauffolgenden Faschingsdienstag finden große Umzüge in der Stuttgarter Innenstadt und den umliegenden Städten statt, was die Vorfreude auf die Abschlussfeierlichkeiten der Fasnetszeit steigert.

Historische Wurzeln der Fasnet

Die Wurzeln der Fasnet reichen weit zurück und sind geprägt von Verboten und Verfolgungen. In Oberschwaben, einer historischen Hochburg der Fasnet, fand die erste Erwähnung des Fasnetstreibens 1355 in Bad Saulgau statt. Der Oberschwaben Tourismus hebt hervor, dass die Fasnet in vielen Städten aufgrund der Reformation und strenger Verbote zeitweise unterdrückt wurde.

Die Tradition erlebte jedoch ab etwa 1820 eine Wiederbelebung durch Einflüsse aus dem Rheinland, und zahlreiche Narrenvereinigungen begannen, die alten Bräuche neu zu interpretieren. Die Gründung der „Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte“ im Jahr 1924 in Villingen markiert einen weiteren wichtigen Schritt in der Wiederbelebung der Fasnet, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen starken Aufschwung erlebte.

Kulturelle Dimensionen und Bräuche

Fasnet ist mehr als nur ein Fest: Sie spielt eine zentrale Rolle in den kulturellen Identitäten der Feiernden. Wie nationalgeographic.de erklärt, sind viele Elemente der Fasnet tief gegen die Christliche Fastenzeit verwurzelt. So werden verderbliche Lebensmittel vor Beginn der 40-tägigen Fastenzeit verbraucht. Die Fasnet bietet zudem eine Plattform für politische Kritik und sozialer Interaktion, während humorvolle Anekdoten und Spottverse Teil der Feierlichkeiten sind.

Die Veranstaltungen sind durch große Maskeraden und zahlreiche lokale Traditionen, wie das „Hemdglonkerumzug“ und die Aufstellung von Narrenbäumen, geprägt. Zu beachten ist auch, dass jede Region ihre spezifischen Narrenrufe und -verse hat. In Oberschwaben wird dazu traditionell während des Fasnetsdienstags gefeiert, wenn die alten Bräuche gefeiert und der Narrenbaum symbolisch umgesägt wird.

Die Fasnet ist ein lebendiges Kulturerbe, das nicht nur eine Rückbesinnung auf alte Traditionen darstellt, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens der Menschen in der Region ist.