Reutlingen

Studienstart 2024: Numerus Clausus für überraschende Fächer

Im Artikel wird erläutert, dass im Wintersemester 2024 bundesweit fünf unerwartete Studienfächer, darunter Gebärdensprachdolmetschen und Umweltschutz, einen Numerus Clausus aufweisen, was für Studenten in Deutschland eine signifikante Herausforderung darstellt, da der Zugang zu diesen wichtigen Studiengängen begrenzt ist.

Der Numerus Clausus und seine unerwarteten Fächer

Mit dem nahenden Ende der Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2024 am 15. Juli stehen viele junge Studieninteressierte vor der Frage, ob ihre Wunschfächer wirklich Zugangshürden, wie den Numerus Clausus (NC), haben. Auch wenn deutschlandweit viele Studiengänge mittlerweile zulassungsfrei sind, gibt es immer noch eine erhebliche Anzahl an Fächern, die von diesem Auswahlverfahren betroffen sind.

Die Bedeutung des Numerus Clausus

Der Begriff „Numerus Clausus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „geschlossene Anzahl“. Dieses System wird eingeführt, um die Zahl der Studierenden in einem bestimmten Studiengang zu regulieren, wenn es mehr Bewerber als verfügbare Studienplätze gibt. Besonders bekannt ist der NC für Fächer wie Medizin, Pharmazie und Jura. Doch auch einige weniger erwartete Studiengänge unterliegen diesem Auswahlverfahren, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.

Fächer mit NC: Ein Überblick

  • Gebärdensprachdolmetschen: Trotz der Komplexität, die mit der Arbeit als Gebärdensprachdolmetscher verbunden ist, wird an einigen Universitäten immer noch ein NC für diesen Studiengang gefordert. Dieser Beruf spielt eine entscheidende Rolle für die Kommunikation zwischen gehörlosen Menschen und der hörenden Gesellschaft.
  • Umweltschutzstudium: Aufgrund der globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Umweltverschmutzung erfreut sich das Umweltschutzstudium wachsender Beliebtheit. Der NC liegt in diesem Bereich zwischen 1,8 und 3,6, was die hohe Nachfrage nach Studienplätzen widerspiegelt.
  • Audiologie und Hörakustik: An der Hochschule Aalen ist der Studiengang „Audiologie und Hörakustik“ ein weiteres Beispiel für einen unerwarteten NC. Angesichts von rund 3,7 Millionen Menschen in Deutschland, die Hörgeräte tragen, ist der Bedarf nach Experten groß.
  • Archäologie: Während Archäologie an 34 Universitäten angeboten wird, zeigt sich, dass nur der Studiengang in Hamburg zulassungsbeschränkt ist. Dies wirft Fragen nach der Attraktivität und Bedeutung des Faches auf.
  • Soziale Arbeit: Trotz eines hohen Bedarfs an Fachkräften in der Sozialarbeit liegt der NC für diesen Studiengang zwischen 2,0 und 3,1. Die Gründe hierfür sind komplex und stehen in direktem Zusammenhang mit dem allgemeinen Fachkräftemangel in Deutschland.

Auswirkungen auf zukünftige Generationen

Die Tatsache, dass in einem zunehmend dynamischen Arbeitsmarkt einige Studiengänge beschränkt sind, stellt die Zukunft junger Menschen in Frage. Während Berufe wie der Gebärdensprachdolmetscher oder die Fachkräfte im Umweltschutz immer wichtiger werden, bleibt der Zugang zu diesen Studiengängen oft eingeschränkt. Der NC könnte somit manchen engagierten und talentierten Bewerbern die Möglichkeit nehmen, in gefragten Berufsfeldern Fuß zu fassen.

Schlussfolgerung

Die Diskussion um den Numerus Clausus ist nicht nur eine Frage der akademischen Zulassung, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Trends und Bedürfnisse wider. Der bestehende Fachkräftemangel in Bereichen wie Umwelt- und Sozialarbeit wird weiterhin anhalten, während gleichzeitig die Zahl der verfügbaren Studienplätze begrenzt ist. Studierende stehen also nicht nur vor der Wahl eines Studiengangs, sondern auch vor der Herausforderung, die Anforderungen des Bildungssystems zu navigieren.

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