Kriminalität und JustizReutlingen

Schusswechsel in Reutlingen: Rekonstruktion des Vorfalls bei Wohnungsdurchsuchung der Gruppe Reuß

Im Prozess gegen die „Gruppe Reuß“ in Stuttgart steht die Schießerei auf Polizisten während einer Durchsuchung in Reutlingen im Fokus. Der Generalbundesanwalt betrachtet diese Vorfälle als versuchte Morde und legt damit das Augenmerk auf die Geschehnisse. Ursprünglich plante die Polizei lediglich eine Wohnungsdurchsuchung in Reutlingen. Am frühen Morgen des 22. März 2023 bereiteten sich mehrere Polizeibeamte auf diesen Einsatz vor, darunter auch Spezialeinheiten wie das SEK Baden-Württemberg.

Die Zielwohnung gehörte einem weiteren Beschuldigten im Zusammenhang mit den Vorfällen rund um den mutmaßlichen Staatsstreichversuch von Heinrich XIII. Prinz Reuß. Es war bekannt, dass der Beschuldigte über eine Vielzahl von registrierten und mutmaßlich illegalen Waffen verfügte. Trotz fehlenden Haftbefehls gegen den 46-jährigen Markus Peter L. kam es zu einer Eskalation unmittelbar nach Beginn des Einsatzes.

Es stellte sich heraus, dass Markus L. offenbar auf den Polizeieinsatz vorbereitet war und den Angriff nicht widerstandslos hinnahm. Er hatte Waffen griffbereit und eine mobile Deckung aus einem Schreibtischstuhl und einer Schutzweste aufgebaut. Die Unschuldsvermutung gilt weiterhin, doch die Ermittlungen zeigen, dass Markus L. gezielt das Feuer auf die Beamten eröffnete, als sie die Wohnung stürmten.

Die darauf folgende Schießerei wurde von Kameras aufgezeichnet, wobei mindestens 26 Schüsse fielen. Die Identität der Person, die den ersten Schuss abfeuerte, blieb ungeklärt. Während des Schusswechsels forderten die Polizisten Markus L. auf, sich zu ergeben, doch er drohte mit weiteren Schüssen und präsentierte sich als ruhig, aber entschlossen. Ein SEK-Beamter wurde schwer verletzt, während ein anderer leichtere Verletzungen erlitt.

Der Einsatz erforderte einen strategischen Rückzug des SEK, Evakuierungen umliegender Wohnungen und eine taktische Vorgehensweise, um Markus L. zu überwältigen. Nach etwa 30 Minuten ergab er sich und wurde festgenommen. Sein überraschendes Tattoo auf dem Oberschenkel mit dem lateinischen Satz „Si vis pacem para bellum“ („Wenn Du Frieden willst, bereite den Krieg vor“) wirft weitere Fragen auf, die während des Prozesses geklärt werden sollen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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