Die renommierte Schriftstellerin und Opernregisseurin Jenny Erpenbeck wurde kürzlich als erste Deutsche mit dem begehrten International Booker Prize ausgezeichnet. In einer historischen Verleihung erhielt Erpenbeck den diesjährigen Preis für die englische Übersetzung ihres Romans „Kairos„, den sie gemeinsam mit dem Übersetzer Michael Hofmann teilt. Mit einem Preisgeld von 50.000 Pfund, umgerechnet etwa 58.500 Euro, wurde diese Anerkennung bei der Preisverleihung in London bekannt gegeben.
„Kairos“ handelt von der bewegenden Liebesgeschichte zwischen einer jungen Studentin und einem deutlich älteren, verheirateten Schriftsteller in den letzten Jahren der DDR in Ostberlin. Die Erzählung umfasst die gemeinsame Leidenschaft für Musik und Kunst, die letztendlich durch persönliche und politische Entwicklungen sowie den Zerfall des Staates in ihrer Umgebung beeinflusst und belastet wird.
Die Jury des International Booker Prize lobte das Buch als außergewöhnlich, da es eine einzigartige Verbindung zwischen dem Schönen und dem Unangenehmen, dem Persönlichen und dem Politischen herstellt. Erpenbeck wird für ihre Fähigkeit anerkannt, komplexe politische Gegebenheiten mit einer turbulenten und sogar brutalen Liebesgeschichte zu verknüpfen, die Generationen prägt. Der renommierte Literaturpreis zählt zu den angesehensten Auszeichnungen in Großbritannien und ehrt übersetzte Werke aus anderen Sprachen in englischer Übersetzung.