ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) wird längst nicht mehr ausschließlich als Kindheitserkrankung betrachtet. Insbesondere bei Erwachsenen nimmt die Thematisierung der Erkrankung zu. Das zeigt sich in der wachsenden Nachfrage nach Selbsttests für ADHS im Internet. Eine Umfrage aus den USA ergab, dass ein Viertel der Teilnehmer glaubt, an ADHS zu leiden, wie ZVW berichtete. Der Leiter der Klinik für Psychiatrie an der Uniklinik Frankfurt, Andreas Reif, hebt hervor, dass die Erwähnung psychischer Erkrankungen in sozialen Medien zunimmt, obwohl diese Themen in der Gesellschaft oft ein Tabu darstellen.

ADHS ist mit einem gestörten Dopamin-Stoffwechsel im Gehirn verbunden. Typischerweise tritt die Störung bereits in der Kindheit auf, und medizinische Fachleute betonen, dass Erwachsene ADHS nicht plötzlich entwickeln können, es sei denn, es liegt eine Hirnschädigung vor. Die Vererbung spielt eine bedeutende Rolle, doch gibt es kein einzelnes Gen, das verantwortlich gemacht werden kann. Zwischen 2006 und 2023 stieg die Diagnose hyperkinetischer Störungen bei Erwachsenen von 0,1 auf 0,5 Prozent.

Dopaminmangel und ADHS

Dopamin, ein entscheidender Neurotransmitter, spielt eine bedeutende Rolle im Gehirn und Körper. Es wird als „Wohlfühlchemikalie“ bezeichnet und ist an der Regulierung von Belohnung, Motivation und Vergnügen beteiligt, wie ADEBA darlegt. Ein ausgeglichener Dopamin-Spiegel ist entscheidend für das Wohlbefinden und seine Mangelerscheinungen können mit Symptomen wie Antriebslosigkeit, Konzentrationsproblemen und emotionaler Taubheit einhergehen. Hinweise deuten darauf hin, dass ein Dopaminmangel mit ADHS in Verbindung stehen könnte.

Bei ADHS sind oft die Dopaminrezeptoren weniger aktiv oder die Produktion von Dopamin ist vermindert. Die Behandlung von ADHS zielt darauf ab, die Dopaminspiegel zu erhöhen, wobei Medikamente wie Methylphenidat zum Einsatz kommen. Die Symptome von ADHS umfassen Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und impulsives Verhalten.

Langzeitstudien zeigen, dass ADHS bei mindestens 60 Prozent der Betroffenen auch im Erwachsenenalter fortbesteht. Viele Erwachsenen, bei denen die Störung diagnostiziert wurde, können impulsiv handeln, was zu Unfällen oder Risikobereitschaft führen kann. Die Erkrankung ist zudem häufig mit psychischen Störungen wie Depressionen und Angststörungen verbunden.

Es ist erwähnenswert, dass die medizinische Einsicht, besonders in Bezug auf die benötigten Zeiträume für Diagnosen, oft durch lange Wartezeiten bei Fachärzten behindert wird. Während Ratgeberliteratur und Organisationstipps hilfreich sein können, bleibt ADHS eine Erkrankung, die als „Nicht-Können“ und nicht als „Nicht-Wollen“ wahrgenommen werden sollte.

Quellen

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
magazin.adeba.de
Quellen gesamt
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