Am vergangenen Wochenende zog eine Trichterwolke über den Rems-Murr-Kreis hinweg, ein seltenes und unheimliches Wetterphänomen, das Anwohner in Staunen versetzte. Dunkle Gewitterwolken formten sich zu einer Schneckenstruktur, aus der ein weißer Trichter hervorstach, der über die Landschaft wirbelte. Zahlreiche Augenzeugen posteten Fotos und Videos des Phänomens in sozialen Medien wie Instagram, Facebook und Twitter.
Das Schauspiel ereignete sich am Samstagabend gegen 19 Uhr über der Stadt Backnang, als ein starkes Gewitter die Region heimsuchte. Der Wolkenwirbel blieb jedoch ohne Folgen, da die Trichterwolke den Boden nicht erreichte. Thomas Schuster vom Deutschen Wetterdienst bestätigte, dass bei diesem Ereignis keine Gefahr eines Tornados oder einer Windhose bestand, da die untere Wolkenbegrenzung bei 1,6 Kilometern lag und der Trichter nur einige Hundert Meter lang war.
Experten betonen, dass Funnelclouds und mögliche Tornados ernst genommen werden sollten, da sie bei starken Gewittern erhebliche Schäden verursachen können. Obwohl das Gewitter über Backnang am Wochenende keine optimale Energie für einen zerstörerischen Tornado hatte, könnte dies im Sommer anders sein. Im Jahr 2010 richtete ein Tornado im Rems-Murr-Kreis schwere Schäden an, was die potenzielle Gefahr solcher Naturkatastrophen verdeutlicht.
Es wird darauf hingewiesen, dass Trichterwolken bei Flugzeugen bereits gefährlich sind, da sie Turbulenzen verursachen können. Meteorologen weisen darauf hin, dass solche Stürme unvorhersehbar sind und selbst mit den besten Modellen nicht zuverlässig vorhergesagt werden können. Die Rotationen, die Tornados kennzeichnen, können zwar auf Radarbildern erkannt werden, aber die Entstehung einer Windhose wie in Backnang ist zu klein, um rechtzeitig gewarnt zu werden.