Wolfgang Streicher, der ehemalige Rektor der Karl-Stirner-Schule in Rosenberg, ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Der langjährige Pädagoge hinterlässt eine bedeutende Lücke in der Schulgemeinschaft, die um ihn trauert. Streicher war ein Pionier der Gemeinschaftsschulform in Baden-Württemberg und setzte sich zeitlebens für die individuelle Förderung seiner Schüler ein. Sein Engagement förderte nicht nur das Lernen, sondern auch eine positive Schulatmosphäre.

Streicher studierte an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd und begann seine berufliche Laufbahn an der Grund- und Hauptschule in Jagstzell. 1980 wechselte er nach Rindelbach und unterrichtete ab 1989 in Ellwangen-Neunheim. Im Jahr 1992 übernahm er die Schulleitung in Ellwangen-Neunheim, bevor er 2002 Rektor der Karl-Stirner-Schule wurde, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2018 tätig war.

Förderung der Gemeinschaftsschule

Unter seiner Leitung wandelte sich die Karl-Stirner-Schule im Schuljahr 2012/13 zur Gemeinschaftsschule. Diese Schulen zeichnen sich durch ihre flexible Organisierung aus, die den verschiedenen Begabungen der Schüler Rechnung trägt. Eltern können einen Jahr vor dem Abschluss über den passenden Schulabschluss entscheiden, und Schüler erhalten individuelle Lernangebote, die auf ihre Fähigkeiten abgestimmt sind. Zudem bietet die Gemeinschaftsschule eine verlässliche Mittagsverpflegung und entlastet somit die Familien, da viele Lern- und Übungsphasen in der Schule stattfinden.

Die Gemeinschaftsschule in Rosenberg war eine von 42 Starterschulen in Baden-Württemberg, was den Anstieg der Schülerzahlen von anfangs 176 auf mittlerweile 267 Schüler erklärt. Streicher hat diese Entwicklung maßgeblich vorangetrieben, indem er das offene Ganztagesangebot im Grundschulbereich initiierte. Dies führte zu einer Rekordzahl an Schülern, die die Karl-Stirner-Schule besuchen.

Modernisierung und Umbau der Schule

Ein weiterer Meilenstein in seiner Amtszeit war die Modernisierung der Schule, die mit einer Investitionssumme von 2,5 Millionen Euro einherging. Die Einweihungsfeier für den neuen Aula, die als zentraler Raum für Veranstaltungen dient, wurde unter seiner Leitung durchgeführt. Bei dieser Feier dankte er der Gemeinde Rosenberg und dem ehemaligen Bürgermeister Uwe Debler für die Unterstützung.

Unterstreicht wurde die Bedeutung der neuen Aula von Architekt Mathis Tröster, der die Modernisierung als Schritt in die Zukunft darstellte. Die angegliederte Sporthalle und die sanierte Virngrundhalle ergänzen das schulische Zentrum. Lehrer können nun auf einen speziellen Raum mit Espressobar zugreifen, was nicht nur die Atmosphäre für die Lehrkräfte, sondern auch für das gesamte Schulklima erhöht.

Die liebevolle Feier umfasste auch musikalische Darbietungen des Grundschulchors und der Kidskapelle des Musikvereins, was die Bedeutung der Schule in der Gemeinschaft unterstrich.

Wolfgang Streicher wird als visionärer Schulleiter in Erinnerung bleiben, der mit Herz und Engagement das Leben vieler Schüler geprägt hat und der Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg einen bedeutenden Fortschritt ermöglicht hat. Seine Philosophie und Vision für eine moderne Schule werden das Bildungssystem nachhaltig beeinflussen.

Für weitere Informationen über die Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg steht die Seite des Ministeriums zur Verfügung: km.baden-wuerttemberg.de.

Zum Gedenken an Wolfgang Streicher werden Schüler, Kollegen und die gesamte Schulgemeinschaft weiterhin den Geist seiner Arbeit am Leben erhalten.