Am 19. Januar 2025 nutzten Schüler des Sozialwissenschafts-Kurses der Q2 in Pulheim die Gelegenheit, um Bundestagsdirektkandidaten auf den Zahn zu fühlen. Ein Nachmittag voller Diskussionen über drängende Themen wie Digitalisierung, bezahlbares Wohnen und Gleichberechtigung stand auf der Agenda. Die Veranstaltung wurde von Johanna Grahl und Kai Krechel moderiert und umfasste Beiträge von fünf verschiedenen politischen Vertretern.

Zu den Gästen gehörten Dr. Georg Kippels (CDU), Aaron Spielmanns (SPD), Stefan Westerschulze (FDP), Fritz Laser (Die Linke) und Christian Schubert (Grüne). Die Diskussion behandelte nicht nur aktuelle politische Herausforderungen, sondern auch die Verantwortlichkeit für zukünftige Entwicklungen. Insbesondere hob Aaron Spielmanns die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur und eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro hervor. Gleichzeitig forderte er eine Bafög-Erhöhung sowie die Bereitstellung kostenfreier Kita- und OGS-Plätze.

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Politische Einigkeit und Differenzen

Der CDU-Politiker Kippels betonte die Bedeutung einer verantwortungsvollen Ausgabenplanung. Während sich die Politiker in vielen Punkten einig waren, wie etwa dem Abbau von Bürokratie und der Förderung der Digitalisierung, gab es auch kontroverse Themen zu besprechen. So forderte die SPD die Überprüfung der Verfassungswidrigkeit der AfD, nach besorgniserregenden Vorfällen in Baden-Württemberg. Christian Schubert von den Grünen sprach sich gar für ein Verfahren zur Verbot der AfD aus, während Kippels und Westerschulze die inhaltliche Auseinandersetzung mit dieser Partei einforderten.

Ein heiß diskutiertes Thema war auch der Klimaschutz, wobei Schubert den Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen lobte. Die Schüler äußerten sich positiv über die Möglichkeit, Politiker vor Ort zu erleben, und schätzten einen direkten Austausch über gesellschaftliche Themen.

Fachkräftemangel als Wahlkampfthema

Der Fachkräftemangel steht ebenfalls im Fokus der Bundestagswahl 2025. Laut Berichten von Deutschlandfunk sind SPD, Grüne, BSW und Linke sich einig, dass ein Mindestlohn von 15 Euro notwendig ist, um prekäre Arbeitsverhältnisse einzudämmen. Die Union hingegen schlägt eine zentrale digitale „Work-and-Stay-Agentur“ vor, um Fachkräfte zu koordinieren und möchte die tägliche durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzen.

Übergreifende Bildungsthemen sind ebenso Teil der Wahlprogramme. Die SPD plant, die Ausbildungsqualität durch mehr Bundesmittel und die Entlohnung von Erzieherausbildungen zu verbessern, während die CDU die Einführung einer Schüler-ID und Sprachförderung in Kitas anstrebt. Grüne und FDP setzen auf qualitative Standards in Bildungseinrichtungen und fordern einen Digitalpakt zur Modernisierung der Schulen.

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Bildungspolitische Ansätze im Überblick

Die verschiedenen Parteien verfolgen unterschiedliche Ansätze im Bildungsbereich, wobei die Linke gebührenfreie Kitas und zwei Lehrkräfte pro Klasse fordern möchte. Auch die AfD sieht sich in der Pflicht und plädiert für eine Bildungspflicht statt Schulpflicht, während die BSW eine Reform des Bildungssystems zur Bekämpfung des Fachkräftemangels fordert.

Alles in allem zeigt die Veranstaltung in Pulheim, dass der interaktive Austausch zwischen jungen Wählern und politischen Kandidaten eine wertvolle Erfahrung ist. In einer Zeit, in der zentrale Themen wie Bildung, Wohnen und das Arbeitsumfeld in den Wahlprogrammen stehen, haben die Schüler die Möglichkeit genutzt, ihre Fragen direkt an die Entscheidungsträger zu richten.

Für weitere Informationen können die Berichte von Kölner Stadt-Anzeiger, Deutschlandfunk und Deutsches Schulportal konsultiert werden.