Baden-WürttembergUlm

Präventionsprojekt in Ulm: Hilfe für Menschen mit pädophilen Neigungen seit 10 Jahren

Ein neuer Weg: Unterstützung für Menschen mit pädophilen Neigungen

Das Projekt „Kein Täter werden“ in Ulm bietet seit zehn Jahren Menschen – vor allem Männer – mit pädophilen Neigungen Hilfe an. Finanziert vom Sozialministerium und den Krankenkassen, zielt das Projekt darauf ab, sexuelle Übergriffe auf Kinder zu verhindern. Der Fokus liegt darauf, Betroffene zu beraten und ihnen therapeutische Unterstützung anzubieten.

Eine der Personen, die von dem Projekt profitiert haben, ist Hans, dessen Name aus Sicherheitsgründen geändert wurde. Er erkannte bereits in seiner Jugend seine pädophile Neigung und suchte nach Wegen, damit umzugehen. Nach Jahren des Versteckens und des Kampfes mit Depressionen entschied er sich, Hilfe bei „Kein Täter werden“ zu suchen.

Inzidenztracker

Traumabewältigung und Prävention durch Therapie

Dank Einzel- und Gruppentherapie können Betroffene wie Hans lernen, mit ihren Neigungen umzugehen und sowohl sich selbst als auch Kinder zu schützen. Seit der Eröffnung des Ulmer Standorts haben sich rund 200 Menschen gemeldet, von denen etwa 80 die therapeutische Hilfe in Anspruch genommen haben. Die Erfolgsquote des Projekts zeigt sich darin, dass lediglich zwei Personen straffällig wurden, die das Therapie-Angebot nutzten.

Differenzierung zwischen Neigung und Handlung

Projektleiterin Elisabeth Quendler-Adamo betont die Wichtigkeit, Menschen mit pädophilen Neigungen nicht mit Kindesmissbrauch gleichzusetzen. Diese Personen haben das Recht auf Unterstützung und Therapie, um keine Straftaten zu begehen. Die offene Kommunikation über die Neigungen sei entscheidend, um Isolation und damit verbundene Spannungen zu vermeiden.

Weiterführung und Ausbau des Präventionsangebots

Um mehr Menschen wie Hans zu erreichen, fordert Quendler-Adamo eine Erweiterung der Präventionsangebote, auch in ländlichen Gebieten. Zudem sei es von großer Bedeutung, Psychotherapeuten umfassend zu schulen, um pädophilen Menschen die nötige Unterstützung bieten zu können. Für Hans bedeutet die Hilfe des Projekts, dass er nun in der Lage ist, mit seiner Neigung umzugehen und ein Leben ohne Schaden für sich und andere zu führen.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"