Die Stadtwerke Ellwangen (SWE) haben mit der Umstellung ihres ERP-Systems von SAP auf Schleupen ein ehrgeiziges digitales Großprojekt gestartet. Dieses Vorhaben wird als strategisch wichtig für die Zukunftsfähigkeit der Stadtwerke eingestuft und soll die Effizienz erhöhen sowie die Servicequalität verbessern. In diesem Zusammenhang sind jedoch auch Herausforderungen aufgetreten, die zu einer Verzögerung der Jahresabrechnung 2024 geführt haben.

Die Umstellung hat bereits zu Fehlern bei der Versendung der Ablesekarten und der Buchung der Abschläge geführt, was die Stadtwerke dazu veranlasst hat, den Rückmeldungszeitraum für die Zählerstände bis zum 20. Januar 2025 zu verlängern. Die Kunden werden um Geduld und Verständnis gebeten und es wird empfohlen, bei Fragen den Kundenservice über die E-Mail-Adresse kundenservice@stadtwerke-ellwangen.de zu kontaktieren.

Kooperation und Begleitung durch Wirtschaftsprüfer

Für die Umsetzung des neuen ERP-Systems arbeiten die Stadtwerke eng mit den Stadtwerken Schwäbisch Gmünd und Giengen zusammen, um eine zukunftssichere Lösung zu entwickeln. Ein externer Wirtschaftsprüfer begleitet die Umstellung, um hohe Standards zu gewährleisten. Dabei wird kontinuierlich an der Analyse und Behebung der auftretenden Fehler gearbeitet.

Rund 70% der Kunden von Stadtwerken sind bereits produktiv an GWA-/MDM-Systeme angebunden. Dies ist wichtig, da der Betrieb moderner intelligenter Messsysteme einen automatisierten Datenaustausch zwischen Smart Meter Gateway und ERP-Systemen erfordert. VOLTARIS stellt integrierte Schnittstellen für Anbindungen, nicht nur an Schleupen, sondern auch an Systeme wie SAP oder IS-Software bereit. Dies ermöglicht einen stabilen Prozess bei der Stammdatenübermittlung und einen zuverlässigen Messdatenversand, was für die Stadtwerke zentral ist.

Context der ERP-Systemtransformation

Im Kontext der Digitalisierung im Energiesektor wurde auch bei anderen Stadtwerken wie den Stadtwerken Pforzheim ein neues ERP-System eingeführt. Hierbei betrug die Vorbereitungszeit anderthalb Jahre, und die Umsetzung selbst dauerte ein Jahr. Das Ziel war, manuelle Prozesse zu reduzieren und die Integration zwischen Hauptbuch und Controlling zu verbessern.

Die Erfahrungen aus diesen Umstellungen zeigen, dass die Entscheidung für SAP S/4HANA als Hybridlösung in vielen Fällen erfolgreich war. Die Stadtwerke Pforzheim haben bereits große Datenmengen durch Smart Meters im Blick und beobachten künftig mögliche Wechsel in die Public Cloud für noch effizientere Prozesse. Die Herausforderungen der Stadtwerke Ellwangen sind alles andere als einzigartig, da die gesamte Branche in einem sich schnell verändernden Umfeld arbeitet und sich auf die Digitalisierung der Energiewende vorbereitet.