Die Bismarck-Kaserne in Schwäbisch Gmünd hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, die von militärischer Nutzung bis hin zu einem modernen Bildungszentrum reicht. Zwischen 1911 und 1914 errichtete man die Kaserne zunächst für das 10. Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 180. Gelegen am ehemaligen Kloster am Johannisplatz, ist das Gelände heute Teil des Kulturzentrums „Prediger“. Benannt wurde die Kaserne nach Otto von Bismarck, dem ersten Reichskanzler des deutschen Kaiserreichs, der 1871 maßgeblich an dessen Gründung beteiligt war. Bereits seit der Eröffnung wuchs die Stadt Schwäbisch Gmünd in östlicher Richtung, und es entstanden zahlreiche Wohn- und Gewerbebauten.

Die Zeit des Zweiten Weltkrieges brachte eine Erweiterung der Kaserne, die den Krieg unbeschadet überstand. Nach 1945 diente sie zunächst als Notquartier für Heimatvertriebene und ab 1951 als Standort der US-Streitkräfte, die den Namen „Bismarck-Kaserne“ beibehielten. Während dieser Zeit war die Kaserne ein wichtiges Militärzentrum, zeitweise sogar der drittgrößte Militärstandort in Württemberg. Ab 1964 fungierte die Kaserne als Hauptquartier des 56. Feldartillerie-Kommandos und war unter anderem für die Pershing-II-Raketen verantwortlich.

Proteste und Abzug der US-Truppen

In den späten 70er und 80er Jahren wurde die Kaserne Schauplatz von Protesten während der Anti-Atom-Demonstrationen und im Zusammenhang mit den Golf-Kriegen. Der Abzug der US-Truppen im Jahr 1991 markierte das Ende einer Ära. In den anschließenden Jahren erwarb die Stadt Schwäbisch Gmünd das sieben Hektar große Gelände, das bis 2014 weiterhin für Zwecke des deutschen Kreiswehrersatzamtes genutzt wurde. Danach begann die zivilen Nutzung des Areals.

Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1992 die University of Maryland College eröffnet, die jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten 2002 schließen musste. Seit dem Ende der Hochschulnutzung wird das Areal als Universitätspark bezeichnet. Der Unipark hat sich zu einem Zentrum für Bildung entwickelt, beherbergt seit 2004 das Landesgymnasium für Hochbegabte sowie die Volkshochschule Schwäbisch Gmünd und die Kolping-Stiftung. Sporteinrichtungen wie eine neue Sporthalle ergänzen das Bildungsangebot, das dort angeboten wird.

Das Campus-Museum und die Erinnerung an die Geschichte

In den Räumlichkeiten des ehemaligen militärischen Standorts wird die Geschichte des Geländes durch das Campus-Museum beleuchtet, das seit 2012 die Erinnerung an die militärische Vergangenheit wachhält. Die Bedeutung des Areals in der Stadtentwicklung und seine Rolle in der Stadtgeschichte sind nicht zu unterschätzen. Die Stadt Schwäbisch Gmünd feierte im Jahr 2012 ihr 850-jähriges Bestehen mit einer Open-Air-Ausstellung, die die lange und facettenreiche Geschichte der Stadt dokumentierte.

Ein zusammenfassender Blick auf die Entwicklung von der Bismarck-Kaserne bis zum heutigen Bildungszentrum zeigt, wie sehr sich Schwäbisch Gmünd gewandelt hat. Das Gelände, einst ein Militärstandort, ist heute ein lebendiger Teil der Stadt, der viele Bildungseinrichtungen und soziale Projekte beherbergt. Remszeitung berichtet in diesem Zusammenhang über die vielfältigen Aspekte, die diese Transformation geprägt haben. Auch die Wikipedia beschreibt detailliert das Areal und dessen Geschichte. Schließlich liefert die Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünd wertvolle Informationen über die städtische Entwicklung im Kontext der Bismarck-Kaserne.