Ärzte protestieren gegen geplante 24/7-Notfallpraxis in Ellwangen

Neue Herausforderungen für die medizinische Versorgung in Ellwangen

In Ellwangen haben die kürzlich vorgestellten Sanierungspläne für die Kliniken Ostalb eine hitzige Diskussion entfacht. Anstelle einer herkömmlichen Notaufnahme soll eine 24/7-Notfallpraxis von den niedergelassenen Ärzten im Ostalbkreis betreut werden – eine Entscheidung, die nicht überall auf Zustimmung stößt.

Insbesondere der Hausarzt Bernhard Münnich aus Lauchheim äußert scharfe Kritik an dem Konzept und bezeichnet es als Affront gegen die medizinische Versorgung im Kreis. Die Idee, dass Ärzte zusätzlich zu ihren bereits vollen Schichten in der Praxis auch Nachtdienste in der Notfallpraxis übernehmen sollen, stößt auf Unverständnis. Münnich warnt davor, dass eine solche Belastung zu einer Verschlechterung der ärztlichen Grundversorgung führen könnte.

Eine mögliche Konsequenz der neuen Notfallpraxis könnte sein, dass Ärzte aus dem gesamten Altkreis Aalen abwandern, um den übermäßigen Diensten zu entgehen. Diese Entwicklung könnte zu einem Mangel an medizinischer Versorgung in der Region führen und die Bemühungen der Verwaltung, Ärzte zu rekrutieren, zunichte machen. Münnich betont, dass die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Ärzten und den Entscheidungsträgern unerlässlich ist, um die beste Lösung für die Gesundheitsversorgung im Kreis zu finden.

Es ist unbestreitbar, dass die Kliniken Ostalb dringend saniert werden müssen. Dennoch ist es entscheidend, dass alle beteiligten Parteien gemeinsam an Lösungen arbeiten, die sowohl eine effektive medizinische Versorgung sicherstellen als auch die Arbeitsbelastung der Ärzte angemessen berücksichtigen. Die Debatte über die Zukunft der Notfallpraxis in Ellwangen steht somit im Mittelpunkt einer weitreichenden Diskussion über die Gesundheitsversorgung in der Region.