In der Fastenzeit verzichten viele Menschen auf Zucker, um gesünder zu leben. Durchschnittlich konsumiert jeder Deutsche pro Tag etwa 90 Gramm Zucker, was 30 Zuckerwürfeln entspricht. AOK-Ernährungsberaterin Silvia Frank hebt die Gefahren hervor, die in Limonaden und Softdrinks verborgen sind und empfiehlt, diese als Süßigkeit zu behandeln. Ihr Vortrag zeigt auch, dass viele Lebensmittel versteckten Zucker enthalten, von Ketchup bis zu Fruchtjoghurt. Über 30 verschiedene Begriffe, darunter Saccharose und Dextrose, verbergen den Zucker in unseren Nahrungsmitteln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Erwachsenen, nicht mehr als 50 Gramm und Kindern sogar nur 25 Gramm Zucker pro Tag zu konsumieren.
Gerade in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern nehmen viele Menschen die Herausforderung an und verzichten auf Süßigkeiten und Alkohol. Neben der persönlichen Disziplin sind auch Wellnesshotels und neue Apps Trends, die das Fasten unterstützen. Claudia Hinsen von der Vhs Aalen bemerkt, dass die Angebote immer breiter werden, trotz der Tatsache, dass bei der Volkshochschule in Aalen Fastenkurse nicht mehr angeboten werden.
Verzichten trotz der Herausforderungen
Der Verzicht auf Zucker kann jedoch anfangs herausfordernd sein. In der ersten Phase des Zuckerverzichts, die einige Tage dauert, reguliert sich der Blutzuckerspiegel. Diese Zeit kann von Heißhunger, Gereiztheit und Müdigkeit geprägt sein. Nach dieser Eingewöhnungsphase berichtet man über positive Effekte wie ein besseres Geschmacksempfinden, Gewichtsreduktion und gesteigerte Lebensqualität. Zudem wird die Bedeutung des Zuckerverzichts untermauert durch wissenschaftliche Studien, die viele der positiven Effekte unterstützen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, maximal 10 Prozent der täglichen Energiezufuhr aus Zucker zu beziehen. Aktuelle Statistiken zeigen jedoch, dass Erwachsene in Deutschland, durchschnittlich 13 Prozent und Kinder sogar 16 Prozent ihrer Energie aus Zucker beziehen. Das führt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen, darunter Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Bewusstsein für diese Gefahren zu schärfen, ist ein wichtiger Schritt.
Tipps für gesunde Alternativen
Einige Vorschläge für einen reduzierten Zuckerkonsum beinhalten, Kuchen mit weniger Zucker zu backen und statt Fruchtjoghurt auf Naturjoghurt zurückzugreifen. Auch die Integration von mehr Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten in die Ernährung wird empfohlen. Frank betont zudem, dass Alternativen wie Stevia oder Dattelsirup nicht als sinnvolle Lösungen anzusehen sind.
Um die Umstellung zu erleichtern, werden praktische Tipps gegeben: Ausreichend Trinken, viel Schlaf, Stressvermeidung und das Ausmisten von Vorräten helfen, die Lust auf Zucker zu reduzieren. Für viele ist es wichtig, diese Herausforderung gemeinsam mit anderen anzugehen.
Die AOK und andere Gesundheitsinstitutionen fördern gerade in der Fastenzeit den Austausch über gesunde Ernährung und bieten Unterstützung für alle, die sich eine zuckerreduzierte Lebensweise wünschen. Mehr Informationen über die gesundheitlichen Auswirkungen und Empfehlungen finden Interessierte auf den Webseiten der AOK und des Bundestags.
Für detaillierte Informationen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Zucker und Tipps zur Reduktion besuchen Sie Schwäbische Post, Utopia sowie Bundestag.