Eugen Hildenbrand ist 52 Jahre alt und blinde. Er lebt seit etwa vier Jahren in einer kleinen Wohnung in Nußbach und hat sich in dieser Zeit aktiv mit seiner Sehbehinderung auseinandergesetzt. Aufgrund einer Augenkrankheit, die er von Geburt an hat, ist er seit rund sieben Jahren erblindet. In seiner Jugend besuchte Hildenbrand eine Internatsschule für Sehbehinderte in Waldkirch, wo er zur Selbstständigkeit erzogen wurde. Hildenbrand hat das Korbmacherhandwerk erlernt und arbeitet seit rund 25 Jahren selbstständig in diesem Beruf.

In seinem Zuhause nutzt Hildenbrand verschiedene Hilfsmittel, um seinen Alltag zu erleichtern. Dazu gehören eine sprechende Armbanduhr zur Zeitansage, ein sprachgesteuertes Handy und ein Vorlesegerät für die Korrespondenz. Er verwendet auch einen Barcodescanner, der ihm Produkte in Glas, Dose oder Verpackung ansagt, allerdings funktioniert dieser nicht immer korrekt. Bei größeren Einkäufen erhält er Unterstützung von Freunden und Bekannten, während er kleinere Einkäufe selbstständig erledigt.

Sportliche Aktivitäten und Herausforderungen

Trotz seiner Einschränkungen ist Hildenbrand sportlich aktiv und schwimmt seit 2005 bei der BSG Offenburg. Darüber hinaus fährt er gerne Rad und hat bereits zweimal an der Euro-Tandem-Tour teilgenommen. Sein erstes Mal war im Jahr 2022, zu dem er rund 2.500 Kilometer trainiert hat. In den letzten drei Jahren legte er insgesamt etwa 10.000 Kilometer mit dem Rad zurück. Für die Euro-Tandem-Tour 2026 sucht Hildenbrand nun einen Piloten, um gemeinsam zu trainieren und an der Tour teilzunehmen.

Um Menschen mit Sehbehinderungen und Blindheit zu unterstützen, stehen heute eine Vielzahl von Hilfsmitteln zur Verfügung. Diese reichen von Screenreadern, die Informationen akustisch oder taktil ausgeben, bis hin zu Objekterkennungssoftware, die Produkte und Gesichter identifizieren kann. Solche Technologien sind von entscheidender Bedeutung, um die Selbstständigkeit von Betroffenen zu fördern und ihre Lebensqualität zu verbessern. Besonders erwähnenswert sind mobile Endgeräte, die integrierte Spracherkennungen und zahlreiche Apps für die Nutzung im Alltag bieten, wie Rehadat berichtete.