Der Kiebitz, Vogel des Jahres 2024, kämpft im Süden Deutschlands ums Überleben, insbesondere im Gebiet zwischen Achern und Appenweier. Der Lebensraum des seltenen Vogels schrumpft durch die intensive Landwirtschaft, was zu einem dramatischen Rückgang der Brutpaare um 80 bis 90 Prozent führte. Trotz dieser Bedrohungen zeigt sich eine leichte Erholung in der Kammbach-Niederung und Rench-Niederung im Ortenaukreis, wo die Zahl der Brutpaare leicht ansteigt.
Die Region Baden verzeichnete im vorletzten Jahr rund 200 Kiebitz-Paare, während es landesweit nur etwa 300 bis 400 Paare gab. Maßnahmen wie kilometerlange Elektrozäune entlang von Straßen und Feldwegen sowie die Schaffung von Flachgewässern und die Entfernung von Gehölzen haben dazu beigetragen, den Bestand der Kiebitze zu schützen und zu fördern.
Zusätzlich zu diesen Schutzmaßnahmen werden auch Gelege vor Zerstörung geschützt, und falls notwendig, werden die Eier in den Karlsruher Zoo gebracht, um sie in Brutkästen auszubrüten und für den Artenschutz zu sorgen. Spezielle Minitechnik hilft dabei, die Reiserouten der Kiebitze zu verfolgen. Dank dieser Technologie konnte festgestellt werden, dass die Überlebensrate der Jungtiere im ersten Lebensjahr höher ist als erwartet. Trotz der Herausforderungen ziehen die Kiebitze durch halb Europa und finden vor allem im milden Klima des Südwestens ideale Bedingungen.