Neckar-Odenwald-Kreis

Poetry Slam in Walldürn: Emotionale Stimmen gegen Krebs und Rassismus!

Der JUNGE KUNSTSOMMER endete mit einem packenden Poetry Slam in der Galerie Fürwahr, wo talentierte Slammerinnen wie Lisa Senner und Esra Kaya mit kämpferischen und bewegenden Texten zu Themen wie Krankheit und Homophobie das Publikum mit Leidenschaft fesselten, während die Band TTT mit ihrer Musik für eine entspannte Atmosphäre sorgte und den Abend in ein unvergessliches Kunsterlebnis verwandelte.

Ein Feuerwerk der Emotionen und ein Abend voller poetischer Höhepunkte: Am Samstag, den 7. September, verwandelte sich die Galerie Fürwahr in Walldürn in einen Schauplatz faszinierender Worte und mitreißender Musik. Sechs talentierte Poetry Slammerinnen entführten das Publikum mit individuellen Darbietungen, die alles von persönlichen Geschichten bis hin zu gesellschaftlichen Themen umspannten. Verena Rau hieß die zahlreich erschienenen Gäste herzlich willkommen, und Moderationsprofi Florian Munz von den Löwenlichtspielen Walldürn führte charmant durch den Abend.

Die erste Künstlerin, Lisa Senner aus Hardheim, brachte das Publikum mit ihrer bewegenden „Mutmachpoesie“ zum Nachdenken. Sie verarbeitete die schwere Erkrankung ihres Sohnes in eindringlichen Zeilen: „Eiszeit im Herz/ ist kein Aprilscherz/ ist ein Ausnahmezustand…“ Diese emotionalen und schonungslosen Worte über Krebs und das Schicksal eines Kindes hinterließen bleibenden Eindruck. Lisa ließ die Zuschauer spüren, wie wichtig es ist, in schweren Zeiten seine Gefühle zuzulassen.

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Ein Abend voller brennender Themen

Die nächste Poetin, Esra Kaya aus Mudau, nahm sich das heiklen Thema Homophobie vor und entblätterte in ihrem kraftvollen Vortrag die Widersprüchlichkeiten der Gesellschaft. „Wie leicht kann ein Mensch Perspektive verlieren?“ fragte sie und forderte die Zuhörer auf, sich in Akzeptanz zu verlieben und Vorurteile zu hinterfragen. Ihre Empathie und leidenschaftliche Art ließen keinen im Publikum kalt.

Mit ihrer erschreckenden Analyse der politischen Entwicklung setzte Xenia Constanze Linker aus Hettingen ein weiteres Highlight: In ihrer poetischen Erzählung über eine nicht enden wollende Zugfahrt nach „Rechts“ schien es, als hätten alle im Saal gemeinsam diesen beunruhigenden Weg beschritten. „Wieso hält der Zug nicht an?“ lauten ihre schockierenden Worte, die die Dringlichkeit des Themas eindrucksvoll transportierten.

Die leidenschaftliche Stefani Santos stellte mit ihrem Einsatz für die Rechte von Migranten die Frage nach Rassismus und Diskriminierung provokant in den Raum. „Geht auf die Straßen und vergesst eines nicht/Schweigen ist Zustimmung“, rief sie und fesselte das Publikum mit ihrer Authentizität. Ihr eindringlicher Aufruf, Gesicht zu zeigen und für die eigene Geschichte einzustehen, hallte stark im Raum nach.

Ein Abend der Vielfalt und der Kreativität

Mit einer literarisch tiefgründigen Präsentation von Christine Ogel wurde das Publikum erneut zum Nachdenken angeregt. Ihre Texte reflektieren die Widersprüche im Menschsein und rührten an die Herzen der Zuhörer: „Laue Sommernächte genießen und um ihre Vergänglichkeit wissen…“ Ihre Darbietung war geprägt von einer coolen Selbstsicherheit, die das Publikum sofort in ihren Bann zog.

Abgerundet wurde der Abend von Annemarie Butz, die mit humorvollen Gedichten und skurrilen Geschichten aus ihrem Kräuterbeet die Lacher auf ihrer Seite hatte. Ihr charmantes Auftreten verstärkte das Gefühl, dass der Altersunterschied zwischen ihr und der jüngsten Teilnehmerin von fast sechzig Jahren nicht von Bedeutung war. Es war der Humor und die Kreativität, die alle verbanden.

Die Band TTT-Twelve Tone Transit sorgte mit fantastischen Klängen für die perfekte musikalische Untermalung zwischen den Auftritten. Ihre Fusion aus Pop und jazzigen Elementen begleitete die poetischen Darbietungen und behauptete sich als klangliche Kraft vor, hinter und zwischen den Texten.

Ein ganz besonderes Highlight war das Ende des Abends: Anstatt der traditionellen Sieger:innen-Ehrung erhielten das Publikum und die Slammerinnen die Möglichkeit, ihre Wertschätzung durch vorbereitete Rückmeldungen auszudrücken. Der tosende Applaus nach jedem Auftritt und die strukturierte Bewertung sorgten für viel Freude und eröffneten einen Dialog zwischen Künstlerinnen und Gästen.

„Walldürn hat durch die Galerie Fürwahr einen erstklassigen Ort für Kunst und Kultur“, bemerkte Florian Munz und schloss den offiziellen Teil des Abends ab. Die Begeisterung war deutlich spürbar, während das Echo des „open Piano“ die Galerie erfüllte und auf den Austausch zwischen den Slammerinnen und dem Publikum anregte.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
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