Zwei deutsche Marine-Schiffe, die Fregatte „Baden-Württemberg“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“, starten am Dienstag zu einer Pazifik-Mission. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schließt nicht aus, dass die Fregatte „Baden-Württemberg“ die Straße von Taiwan durchquert. Die genaue Route der Schiffe wurde nicht im Voraus bekannt gegeben, jedoch betonte Baerbock, dass das „Recht der friedlichen Durchfahrt“ auch für die Straße von Taiwan gelte. Die Durchquerung könnte von China als Provokation angesehen werden, da China Taiwan als eigenes Territorium beansprucht und mit einer möglichen Invasion gedroht hat.
Die USA, Großbritannien und Frankreich haben bereits militärische Präsenz in der Meerenge zwischen Taiwan und China gezeigt. Der Repräsentant Taiwans in Deutschland forderte in einem Interview, dass die Fregatte „Baden-Württemberg“ ebenfalls in der Straße von Taiwan Präsenz zeigen solle. Im Gegensatz dazu hatte die Fregatte „Bayern“ bei einer vorherigen Mission eine Umgehung um Taiwan gemacht. Ein solches Signal an China könnte von Bedeutung sein.
Die bevorstehende Weltumrundung der deutschen Schiffe führt sie unter anderem durch den Panamakanal in den Pazifik und später durch das Südchinesische Meer. In den vergangenen Jahren hatten ähnliche Missionen stattgefunden, bei denen die Fregatte „Bayern“ um Taiwan herum navigiert war. Die Entscheidung, die Straße von Taiwan zu durchqueren, könnte daher eine bedeutende außenpolitische Entwicklung darstellen, insbesondere angesichts der angespannten Beziehung zwischen China und Taiwan.
Es bleibt abzuwarten, wie China auf eine mögliche Durchquerung der Straße von Taiwan durch die deutsche Fregatte reagieren wird. Die Mission der Schiffe dient der Übung und dem Training und steht im Einklang mit dem Recht der freien Durchfahrt. Es wird erwartet, dass die Präsenz der deutschen Marine in der Region weiterhin internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, während politische Beobachter die Reaktionen Chinas und anderer betroffener Länder genau verfolgen werden.