Die Städte Mannheim, Heidelberg und Mosbach liegen alle rechts des Rheins und somit in Baden-Württemberg. Linguistisch betrachtet könnte man annehmen, dass sie im falschen Land liegen, da sich die Sprache der Alteingesessenen auf beiden Seiten des Flusses sehr ähnlich anhört. Michael Landgraf, Autor des „Pfälzisch“-Dudens, erklärt, dass es keine separate sprachliche Einheit namens Kurpfälzisch gibt, sondern es sich um eine Form des Pfälzischen handelt, die auf beiden Seiten des Flusses verwendet wird.
Die historische Aufteilung der Region rechts und links des Rheins geht auf Napoleon zurück, der das Gebiet rechts des Rheins der Kurpfalz zuordnete und es Baden zuwies. Trotz innerer Unterschiede zwischen den verschiedenen Pfälzer Sprachräumen, hebt sich die Kurpfalz kaum von der Ostpfalz ab. Ein markanter Unterschied ist die Konjugation des Verbs „haben“ – in der Kurpfalz und der Ostpfalz sagt man „ich habb“, während in anderen pfälzischen Regionen Variationen dieses Verbs verwendet werden.
Die Pfälzische Sprache, die seit Jahrhunderten gesprochen wird, weist auch außerhalb Deutschlands Sprachinseln auf, etwa in den USA, Russland und Brasilien. Dennoch sind die Dialekte insgesamt bedroht, da sie immer seltener weitergegeben werden. Obwohl das Pfälzische in Umfragen zur Beliebtheit von Dialekten eher niedrig abschneidet, können Dialekte, die als prestigeträchtig angesehen werden, besser überleben.
Die Weitergabe von Dialekten hängt laut Dr. Ralf Knöbl vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim auch davon ab, ob beide Eltern den Dialekt sprechen. Die Chancen steigen deutlich, wenn dies der Fall ist. Medienpräsenz von Dialekten kann dazu beitragen, sie im kulturellen Repertoire zu erhalten, auch wenn sie im Alltag möglicherweise zurückgedrängt werden. Trotz der Bedrohung der Dialekte, besteht in Süd- und Mitteldeutschland noch die Chance, die Mundarten lebendig zu halten.