Die Biennale für aktuelle Fotografie in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg wird nach 20 Jahren eingestellt. Diese Entscheidung fiel angesichts der schwierigen finanziellen Situation und der Absage der Biennale 2024, die im November 2023 bekannt gegeben wurde. Die BASF hatte bereits im März 2023 angekündigt, ihr finanzielles Engagement nach 2024 zu beenden. Trotz intensiver Gespräche zur Beschaffung von Mitteln konnten nicht ausreichend Finanzmittel generiert werden, um die Veranstaltung fortzuführen, wie ZVW berichtet.

Die Biennale, die seit ihrer ersten Ausrichtung im Jahr 2005 alle zwei Jahre stattfand, war ein bedeutendes Festival für zeitgenössische Fotografie und zog zahlreiche internationale Künstler an. In den vergangenen Jahren sah sie sich jedoch mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Im letzten Jahr wurde die Veranstaltung aufgrund des Gaza-Kriegs abgebrochen, nachdem antisemitisch bewertete Posts eines Kurators auf Facebook aufgetaucht waren. Die drei Kuratoren der Biennale äußerten Unverständnis über diese Entscheidung.

Entwicklung und Bedeutung der Biennale

Ursprünglich entstanden aus den Fototagen Herten, die von 1991 bis 2001 stattfanden, fand die erste Biennale für aktuelle Fotografie vom 16. Juni bis 10. Juli 2005 in der Rhein-Neckar-Region statt. Damals wurde die Veranstaltung als 7. Internationale Fototage Mannheim/Ludwigshafen gegründet. Die Biennale zeigte Ausstellungen zu Themen wie „Contemporary American Photography“ und „Die Kunst Deutsche(r) zu sein“. Über verschiedene Städte hinweg, darunter auch Speyer und Worms, wurden die Arbeiten an verschiedenen Orten wie der Kunsthalle Mannheim und dem Wilhelm-Hack-Museum präsentiert, so die Informationen von Wikipedia.

Im Jahr 2013 konnte die Biennale mit der renommierten Fotoagentur Magnum Photos einen Kooperationspartner gewinnen und erzielte 43.000 Besucher. Jedoch war die Besucherzahl in den darauffolgenden Jahren schwankend. Im Jahr 2017 zog das Festival über 41.000 Menschen an und thematisierte unter dem Titel „Farewell Photography“ die Werke von mehr als 90 internationalen Künstlern. Immer wieder stellte die Biennale kulturelle Institutionen in den beteiligten Städten miteinander in Verbindung und entwickelte sich zu einem wichtigen Forum für zeitgenössische Fotografie.

Finanzielle Herausforderungen für Kunst und Kultur

Die finanzielle Situation der Biennale spiegelt die allgemeinen Herausforderungen wider, mit denen viele Kunst- und Kulturprojekte konfrontiert sind. Freischaffende Künstler haben oft mit unregelmäßigen Einkommen zu kämpfen und benötigen häufig externe Finanzierungen für ihre Projekte. Möglichkeiten der Finanzierung sind vielschichtig, wie auf Kulturfalter erläutert wird. Spezielle Kredite von Banken für Selbstständige und staatliche sowie europäische Förderprogramme könnten potenziell einen Ausweg für ähnliche Projekte bieten, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind.

Die Allgemeine Projektförderung der Kulturstiftung des Bundes, die bis zu 50 % der Projektkosten abdecken kann, ist besonders erwähnenswert. Diese Förderung fokussiert sich auf innovative Kunstprojekte mit internationalem Bezug oder kultureller Vielfalt, was für die Biennale möglicherweise relevant gewesen wäre. Künstler und Organisationen sollten daher regelmäßig nach Fördermöglichkeiten suchen, um auch in Zukunft derartige kulturelle Initiativen zu ermöglichen.