Am 14. Februar 2025 fand ein entscheidendes Treffen zwischen dem indischen Premierminister Narendra Modi und dem US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus statt. Dieses Treffen markierte Modis erste offizielle Reise in die USA während Trumps zweiter Amtszeit. Beide Staatsoberhäupter lobten sich gegenseitig und waren bestrebt, sensible Themen zu vermeiden, wobei insbesondere die Handelsbeziehungen im Zentrum ihrer Gespräche standen. Trump drückte seine Unzufriedenheit über die hohen Zolltarife Indiens aus und bezeichnete Modi spöttisch als „König der Zölle“.

Mit dem Ziel, die wirtschaftlichen Beziehungen zu verbessern, kündigte Trump „gegenseitige Zölle“ an, um auf ausländische Importsteuern auf US-Waren zu reagieren. Modi plante, den bilateralen Handel zwischen den USA und Indien bis 2030 auf 500 Milliarden USD zu verdoppeln, während das aktuelle Handelsvolumen bereits etwa 129,2 Milliarden USD beträgt. Dennoch ist ein Handelsdefizit von 45,7 Milliarden USD zwischen den beiden Ländern vorhanden, was Trump dazu veranlasste, eine Erhöhung der US-Exporte zu fordern.

Kooperation in verschiedenen Bereichen

Trumps Vorschläge umfassten unter anderem den Bau einer internationalen Infrastruktur, die Indien, Israel, Italien und die USA miteinander verbindet. In den Verhandlungen hoben beide Politiker die Notwendigkeit eines fairen Handelsumfelds hervor und vereinbarten, im Bereich Sicherheit, insbesondere im Kampf gegen den Terrorismus, enger zusammenzuarbeiten. Trump kündigte außerdem die Auslieferung des Geschäftsmanns Tahawwur Rana an, der mit den Anschlägen von Mumbai in Verbindung steht. Modi lobte Trump für diese Entscheidung und betonte die Bedeutung konkreter Maßnahmen gegen grenzüberschreitenden Terrorismus.

Zusätzlich hierzu plant Trump, die militärischen Verkaufszahlen an Indien erheblich zu erhöhen. Der indische Außenminister Jaishankar bekräftigte, dass die Beziehungen zu den USA trotz geopolitischer Herausforderungen wie dem Ukraine-Konflikt und Chinas Einfluss in Asien gestärkt werden könnten. Modi, der im Juni 2023 für eine zweite Amtszeit bis 2029 gewählt wurde, hatte Trump im Wahlkampf als „einen der nettesten Menschen“ bezeichnet und in der Vergangenheit persönliche Bindungen zwischen beiden Ländern gefördert.

Handelsbedenken und geopolitische Herausforderungen

Während die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus in Indien Euphorie auslöste, gibt es jedoch auch Bedenken über die Auswirkungen von Trumps „America First“-Politik auf die Handelsbeziehungen. Trump vermied es, klare Antworten auf Fragen zu seinen Gesprächen mit Putin über den Ukraine-Konflikt zu geben, und ließ offene Fragen über die NATO-Erweiterungen und deren Einfluss auf den Ukraine-Konflikt zurück.

Analysten warnen, dass Handelsstreitigkeiten aufgrund von Trumps hohen Zöllen auf indische Exporte erneut aufbrechen könnten. Indien muss daher strategisch mit diesen Themen umgehen, um eine konstruktive und für beide Seiten vorteilhafte Beziehung zu gewährleisten. Der Sicherheitsdialog im Rahmen des QUAD könnte eine bedeutende Rolle in den zukünftigen Beziehungen zwischen Indien, den USA und anderen alliierten Nationen spielen.

Mit der Unterschrift unter neue Verteidigungsabkommen im Wert von 20 Milliarden USD im Juni 2023 bleibt die Frage, wie Indien und die USA ihre Handelsbeziehungen optimieren können, ohne in einen Konflikt um Zölle und Handelspraktiken zu geraten.