US-Präsident Donald Trump hat jüngst ein starkes Interesse am Panamakanal bekundet und angekündigt, „wir holen ihn zurück“. Diese Aussagen haben weltweit für Aufsehen gesorgt und führen zu intensiven Diskussionen über die geopolitischen Implikationen der Kontrolle über diese wichtige Handelsroute. Trump kritisierte die Durchfahrtsgebühren des Kanals als ungerecht und äußerte den Verdacht, dass China eine Kontrollfunktion über den Kanal innehabe, was von Fachleuten jedoch als unbegründet angesehen wird. Laut Ricaurte Vásquez Morales, dem Chef der Kanalverwaltung, hat China keinerlei Einfluss auf den Betrieb des Kanals, der von der panamaischen Kanalverwaltung verwaltet wird, die zur Neutralität verpflichtet ist.

Der Panamakanal, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet und somit die gefährliche Umfahrung Südamerikas erspart, hat eine Schlüsselrolle im globalen Handel. Pro Jahr passieren etwa 14.000 Schiffe den Kanal und er trägt mit 3,1 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Panamas bei. Die Passagegebühren werden je nach Art, Größe und Ladung der Schiffe berechnet und können mehrere 100.000 US-Dollar betragen. Im Jahr 2023 erzielte die Kanalgesellschaft Einnahmen in Höhe von rund 3,3 Milliarden Dollar.

Reaktionen auf Trumps Drohungen

Trump hat angekündigt, den Panamakanal möglicherweise wieder unter US-Kontrolle zu bringen, was Besorgnis in Panama ausgelöst hat. Politiker in dem Land diskutieren bereits darüber, wie sie den Kanal besser schützen können. Experten weltweit hinterfragen, wie ernst Trump seine Drohungen meint und ob er tatsächlich eine militärische Intervention in Betracht zieht. Trump’s Bemerkungen, die USA würden beim Zugang zum Panamakanal „abgezockt“ – „so wie überall“ – verstärken die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und Panama.

Die Kontrolle über den Panamakanal ist bereits seit seiner Eröffnung im frühen 20. Jahrhundert ein heikles Thema. Die USA kontrollierten die Kanalzone bis Ende 1999, als sie die Verwaltung an Panama übergaben, nachdem ein Vertrag zwischen dem damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter und dem panamaischen de-facto-Präsidenten Omar Torrijos unterzeichnet wurde. Während diese Übergabe damals als Erfolg gefeiert wurde, droht sie jetzt zum Streitpunkt zu avancieren.

Chinas Einfluss und globales Konfliktpotenzial

Auf internationaler Ebene wird auch Chinas Engagement in der Region kritisch betrachtet. Das Land hat in verschiedene Häfen entlang des Kanals investiert, was zu einem erhöhten Konfliktpotenzial hinsichtlich der Kontrolle und Nutzung des Kanals führen könnte. Während Trump seine Ansprüche auf den Panamakanal unterstreicht, bleibt unklar, inwieweit seine aggressive Rhetorik tatsächlich in konkrete militärische oder wirtschaftliche Maßnahmen überführt werden könnte.

Insgesamt bleibt die Zukunft des Panamakanals und die Rolle der USA darin ungewiss. Trump steht am 20. Januar 2025 vor dem zweiten Amtsantritt. Spannend wird bleiben, wie er seine weitreichenden Ankündigungen bezüglich des Panamakanals umsetzen will und welche Auswirkungen dies auf die internationale Gemeinschaft, insbesondere auf Panama, haben könnte.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen und der geopolitischen Bedeutung des Panamakanals empfehlen wir die ausführlichen Artikel von Sächsische.de, Berliner Zeitung und Manager Magazin.